Musik_Substyle - Out to Lunch

Zeitgemäß und doch gelungen

Wenn man sich schon in aller Welt Anleihen bei Faith No More und unsäglichem NuMetal nimmt, warum dann nicht auch in Deutschland? Aber irgendwann könnte das trotzdem was werden.    14.10.2002

Die Mönchengladbacher Band Substyle hat ihren neuen Longplayer "Out to Lunch" genannt - und meint damit vielleicht eines der Arbeitsessen mit ihren Geldgebern vom in Sachen Rock und Alternative äußerst kompetenten deutschen Label Motor Music. Das Album umfaßt elf Songs, die allesamt gut ins Ohr und in die Beine gehen, jedoch nie wirklich mitreißend sind. Stilistisch orientiert man sich am "Album of the Year" von Faith No More, was als Kompliment zu verstehen ist; vom Song-Aufbau her erinnert die Band ein bißchen an Stone The Crow, was zumindest nicht abschätzig gemeint ist. Ärgerlich hingegen sind die Bemühungen von Substyle, gerade bei der Gestaltung der Strophen die momentan scheinbar unverzichtbaren NuMetal-Anleihen zu nehmen. Dabei hat die Band in Guido Böckem einen richtig guten Sänger und vor allem eine sehr versierte Instrumentalfraktion.

Wer sich ein Bild von Substyle machen möchte, sollte sich das an die Faith-No-More-Nummer "Stripsearch" erinnernde "Swallowed Sorrow", den darauffolgenden Track "Red Sun Dawns" und die potentielle Single-Auskopplung "Neo" anhören. Letztgenannter Song ist das beste Beispiel für die Stärken und Schwächen des Albums: Ein druckvoller Refrain und nette elektronische Spielereien stehen den gesungenen Preßwehen der Strophen gegenüber. Da die Band jedoch großes Talent und ein vergleichsweise geduldiges Label hat, dürfte für das nächste Album auch eine noch bessere Bewertung herausspringen.

Benny Denes

Substyle - Out to Lunch

ØØØ 1/2


(D 2002)

Motor/Universal

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