Shadows Fall - The War Within
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Century Media/SPV/edel (USA 2004)
Bein Indie-Bands resultiert das Durcheinandermischen verschiedener Genres allzuoft in postmoderner Nerverei. Die Metal-Szene ist da schon eher für Überraschungen gut. 23.09.2004
Bands, die stilistisch zwischen allen Stühlen sitzen, haben oft gleich zwei Probleme: Zum einen fehlen ihnen die Die-hard-Fans, die zumeist Puristen sind, zum anderen mündet das Verbinden mehrerer Spielarten selten in wirklich gute Songs. Umso beeindruckender ist das, was Shadows Fall, deren Aufstieg wohl nicht mehr zu bremsen ist, auf ihrer neuen Platte machen.
Dort singt Brian Fair nämlich wie ein zweiter Robb Flynn, dort krachen Gitarrenmelodien in die Songs, die sowohl eine durchschnittliche Metalcore- als auch eine Melodic-Death-Metal-Kapelle vor Neid erblassen lassen würden, dort schwirren Soli durch die Songs, die Maiden heute nicht mehr zu schreiben in der Lage sind - und was am Ende steht, sind immer wieder Nummern wie das symptomatische "The Light That Blinds", der fast epische Kracher "Ghost of Past Failures" oder mitreißende Rock´n´Metal-Tracks wie "Inspiration On Demand". Die restlichen Songs stehen dem in nichts nach und sorgen für die Vollendung eines Zehn-Stücke-Werks, das eigentlich nur als Klassiker durchgehen kann, weil es so gut wie keinen qualitativen Abfall zu verzeichnen hat.
Es gibt kaum eine Metalband, die auf solch imponierende und charmante Art den Bogen über alle Spielarten und Ausprägungen des Genres schlagen und das ganze auch noch völlig homogen zu starken Songs zusammenbasteln kann. So gesehen ist das hier schon fast Crossover - und zwar einer, der den Bogen von Hatebreed, Ill Nino oder Machine Head über Maiden-Melodien bis hin zu In-Flames-Riffs schlägt und dabei genauso als New Metal wie auch als Old School durchgehen könnte. Sehr beeindruckend. So muß Metal klingen.
Shadows Fall - The War Within
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Century Media/SPV/edel (USA 2004)
Jahrelang nur ein Gerücht, jetzt real: Das deutlich elektronisch orientierte Debüt des Deftones-Nebenprojekts wirft Fragen auf, beantwortet diese nur notdürftig und ist daher interessant.
Blackmail-Sänger Aydo Abay ist offenbar in Arbeitswut verfallen und wirft gleich zwei Platten seines Nebenprojekts auf den Markt. Zumindest beim "richtigen" neuen Album stimmt die Qualität.
Die New-Metal-Chamäleons versuchen auf ihrem Drittwerk die bisherigen Ausflüge in progressiven Rock und Metal zu einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammenzuführen. Mit Erfolg.
Ist es der zuvor erfolgte Ausstieg von Bass-Weirdo Nick Olivieri, der diese Platte zum qualitativen Zwitter macht? Schwer zu beurteilen. Genauso wie dieser Langspieler.
Wem die Funkstille Meshuggahs schon zu lange dauert, dem könnte diese Platte die Durststecke verkürzen. Fünf Norweger kombinieren die Attitude von Rush mit Mudvayne-Gitarren.
Durch Rekombination von Rock-Elementen entschweben T.O.D. berechenbaren Sphären. Eindrücke vom Weg zur Spitze.
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