Riccardo Muti - The Best Of
ØØØØØ
EMI (Ö 2003)
Rechtzeitig zum Neujahrskonzert bringt Mutis "Mutterfirma" EMI eine Best-Of-CD des Stardirigenten heraus. Darauf befinden sich 14 Stücke, die alle seine wichtigen Lebensstationen darstellen. 31.12.2003
Riccardo Muti ist seit Anfang der siebziger Jahre quasi Hauptdirigent der britischen Tonträger-Manufaktur. Interessanterweise gelang es der EMI immer wieder, wichtige und prominente Dirigenten für viele Jahre an sich zu binden (wie zum Beispiel Karajan, Klemperer oder heute auch Rattle).
Mutis Karriere begann fast naturgemäß mit der Einspielung der Verdi-Opern, deren Interpretationen man chronologisch verfolgen sollte. Begannen diese Gesamtaufnahmen noch mit Feuer, Spannung und hitzigen Tempi, so wurden sie in den Folgejahren immer "runder", langsamer und vor allem verweichlichter. Ähnliches war übrigens bei den Mozart-Opern im Theater an der Wien zu diagnostizieren.
Doch diese "Best of"-CD spiegelt Mutis Glanzzeiten wieder - angefangen von der Ouvertüre zu "Die Macht des Schicksals" über Tschaikowsky und Mozart bis hin zu Ausschnitten aus seinen Neujahrskonzerten oder dem "O Fortuna" aus Orffs "Carmina Burana". Mutis Spektrum ist hier fast unerreichbar, die Palette reicht von feurigem Esprit über Tempo bis hin zu Witz oder Verklärung.
Beim Zuhörer wird leider gelegentlich auch Wehmut spürbar, da man sich solche Aufführungen doch wieder zurückwünscht. Aber egal - diese Silberscheibe ist schon ein gutes Entrée für Mutis Neujahrsfest in Wien.
Riccardo Muti - The Best Of
ØØØØØ
EMI (Ö 2003)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
Kommentare_