Nicolai Rimski-Korsakow/Alexander Porfirjewitsch Borodin - Suite aus "Le Coq d´Or", Capriccio Espagnol, Polowetzer Tänze
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Mercury Living Presence
London Symphony Orchestra/Antal Doráti
Mercury/Universal (D 2004)
Wenn Vertriebe in ihren Archiven stöbern, finden sich zumeist verlorene Schätze. Geht es noch dazu um eine profilierte Firma wie Mercury, dann weiß man, was ansteht ... 21.09.2004
Die Plattenfirma Mercury erlebte ihren Höhepunkt in den 50er und 60er Jahren. Was das Label (neben seinen Pop/Rock-Veröffentlichungen) vor allem auszeichnete, war eine profunde Aufnahmetechnik. Ähnlich wie die Profis bei Decca schafften es die Toningenieure schon damals, Klassikaufnahmen so klingen zu lassen, daß beim Heimhören ein Konzertsaal-Feeling entsteht.
Universal nahm sich der Mercury-Geschichte an und brachte im Zuge dessen zahlreiche CDs in Form sogenannter "Hybrid-CDs" (also solcher, die sowohl von einem SACD-Player als auch von einem konventionellen Gerät abgespielt werden können) auf den Markt. Den Verantwortlichen gelang es sogar, die superbe Aufnahmequalität so in die Gegenwart hinüberzuretten, daß viele Neuaufnahmen in angeblicher Digitalqualität daneben recht inferior klingen. Fast schade, daß die Techniker von damals den jetzt tätigen keine Nachhilfestunden geben können ...
Mercurys Hauptdirigent war der vielseitige Ungar Antal Doráti. Er wurde stets als "Haydn-Dirigent" abgestempelt; hört man sich aber seine Produktionen von Rimski-Korsakow oder Strawinsky an, wird man eines Besseren belehrt. Die meisten Aufnahmen spielte der Maestro mit dem London Symphony Orchestra ein, das er kunstvoll revitalisierte, indem er so gut wie ständig mit den Musikern zusammenarbeitete. Diese Arbeitsphase gipfelte in den jetzt neu veröffentlichten famosen Platten.
Mustergültige Aufnahmen dieses Labels sind beispielsweise die der Rimski-Korsakow-Suite "Le Coq d´Or" (ein eher langweiliges Werk, aber perfekt interpretiert) sowie der monumentalen Ouvertüre "Russische Ostern"; hinzugekommen sind weiters die "Polowetzer Tänze" von Alexander Borodin. Doráti erweist sich hier nicht nur als feuriger Dirigent, sondern viel mehr noch als Klangregisseur. Pflichtkäufe sind außerdem die Strawinsky-CD (der gesamte "Feuervogel" plus Orchesterwerke) oder die Respighi-Aufnahmen mit den "Antiken Arien und Tänzen".
Produktionen wie diese beweisen allemal, daß heute gehypete Stardirigenten neben Doráti ungefähr die Größe des "siebenten Zwergs von links" haben.
Nicolai Rimski-Korsakow/Alexander Porfirjewitsch Borodin - Suite aus "Le Coq d´Or", Capriccio Espagnol, Polowetzer Tänze
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Mercury Living Presence
London Symphony Orchestra/Antal Doráti
Mercury/Universal (D 2004)
Igor Strawinsky - Der Feuervogel, Feuerwerk, Lied einer Nachtigall
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Mercury Living Presence
London Symphony Orchestra/Antal Doráti
Mercury/Universal (D 2004)
Ottorino Respighi - Antike Arien und Tänze
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Mercury Living Presence
Philharmonia Hungarica/Antal Doráti
Mercury/Universal (D 2004)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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