Matt Sweeney & Bonnie "Prince" Billy - Superwolf
ØØ
Domino/edel (USA 2004)
Der ernste Folk-Songwriter Will Oldham holte sich für sein neues Werk etwas Unterstützung. Trotzdem fehlt das gewisse Etwas. 15.02.2005
Sieht man ein Foto von Will Oldham a.k.a. Bonnie "Prince" Billy kann man ihn schon mal mit Folk-Songwriter-Kollegen Iron & Wine verwechseln. Die beiden schauen sich dank ihrer Vollbärte nämlich ziemlich ähnlich. Und obwohl beide ruhige, folkige Musik machen, ist ihr Stil sehr unterschiedlich. Bonnie "Prince" Billy schätzt die Melancholie, die spärlich gezupfte akustische Gitarren, leiser Gesang und depressive Texte hervorrufen. Auf seinem 2003 erschienenen Album "Master and Everyone" funktionierte das gut, weil Billys Texte über Liebe und Leiden intensiv waren. Auf seinem neuen Langspieler "Superwolf" scheinen ihm jedoch die Ideen ausgegangen zu sein. Eine Dreiviertelstunde dudelt die Platte dahin, von "super" oder der animalischen Energie eines Wolfs kann nicht die Rede sein. Billy murmelt seine teils sehr unmotivierten Texte über Liebe, Gott und den Tod, während Sweeney die Lo-Fi-E-Gitarren ein bißchen krachen läßt. Die meisten Songs haben keine Steigerung, und wenn dann doch ein Crescendo kommt, dann erst ganz am Schluß, nachdem man schon eingeschlummert ist.
Die Idee zu diesem Album kam dadurch, daß Billy seinen Freund Matt Sweeney gebeten hat, die Musik zu seinen schon vorhandenen Texten zu komponieren. Die dabei herausgekommenen Songs klingen unterdrückt und entfalten sich nie zu ihrem vollen Potential. Zwar gibt es Ausnahmen wie "What are you", ein ziemlich düsterer Folk-Song, der das Gefühl einer Sommernacht in den Südstaaten über einen schweifen läßt oder die Tracks "Bed is for Sleeping" und "Only Someone Running", bei denen Bonnie "Prince" Billy simple Melodien und metaphorische Texte verwendet. Doch ruhige Musik muß eben eine gewisse Magie beinhalten, damit der Hörer das Interesse nicht verliert. Und die fehlt auf "Superwolf" eindeutig.
Fazit: Was ein passioniertes Treffen zweier kreativer Musiker hätte werden können, outet sich als einfallsloses Stelldichein. Schade darum.
Matt Sweeney & Bonnie "Prince" Billy - Superwolf
ØØ
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