Musik_Masha Qrella - Unsolved Remained

Laßt die Seele baumeln

Auf ihrem zweiten Album bescheren die Berliner dem Hörer laid back Indietronic, zarte, vielschichtige Kompositionen und beweisen, wieviel Potential in diesem Seitenprojekt noch steckt.    28.04.2005

Morr Music, stets auf der Suche nach neuen Talenten, tat mit Masha Qrella, Gitarristin bzw. Keyboarderin der renommierten Berliner Instrumental-Combos Contriva und Mina, einen echten Glücksgriff. In einer Zeit, in der deutscher Independent-Musik der Kommerzausverkauf droht, ist es besonders erfreulich auf eigenständige Releases zu stoßen, die abseits des Mainstreams liegen.

Qrellas Erstling "Luck" war noch etwas rudimentär und kahl, auf "Unsolved Remained" kann man den Kreativitätsschub richtiggehend spüren. Geblieben sind freilich Mashas typische Stilelemente. Rhythmusbetonte, mit schönen Basslinien versehene Songs, die sich dank Mashas geflüsterter, manchmal gehauchter Stimme - die einen Vergleich mit (vergessenen?) 4AD-Größen wie Kendra Smith nicht scheuen muß - schmeicheln sich direkt in unser Herz.

Auch der Einsatz von Keyboards und Pianos ist sparsam und wohlüberlegt. Aber es wäre ja nicht Indietronic, wenn nicht die gute alte Wohnzimmer-Gitarre das zentrale Instrument wäre ("Sister, Welcome"). Entspannung wird auf dem Longplayer ganz groß geschrieben. Die Stimmung ist nachdenklich, doch nicht düster. Morr ist mit Contrivas Stammlabel, Gudrun Guts Monika Enterprises, ein segenreiches Joint Venture eingegangen. Man darf gespannt sein, was die Zukunft noch bringt.

Live-Termin:

10. 5. 2005 - Wien / Chelsea

Ernst Meyer