Giacomo Puccini - Manon Lescaut
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Nina Rautio, Peter Dvorsky, Gino Quilico, Luigi Roni
Coro e Orchestra del Teatro alla Scala/Lorin Maazel
Sony Classical (D 2004)
Opernfreunde freuen sich über Neuauflagen aus den Sony-Archiven. Darunter finden sich Schätze von Komponisten wie Giacomo Puccini und Amadeo Vives. 08.07.2004
Puccinis Oper "Manon Lescaut" ist auf den internationalen Bühnen leider viel zu selten zu sehen - und auch in aufgezeichneter Form ist das ausgesprochen gelungene Werk leider eine Seltenheit. Wiener Opernbesuchern ist vielleicht noch die legendäre "Manon"-Produktion unter Giuseppe Sinopoli in Erinnerung, bei der Mirella Freni und Peter Dvorsky als Liebespaar sangen. Der allzufrüh verstorbene Dirigent spielte auch eine der besten CD-Produktionen dieses Werkes (mit Freni und Domingo) ein.
Besagte Aufnahme bekommt mit der nun vorliegenden Version ernsthafte Konkurrenz: Die Sony-Produktion ist ein Live-Mitschnitt aus Mailand unter Lorin Maazel. Nina Rautio und Peter Dvorsky geben hier das Paar - und sind Freni und Domingo mehr als ebenbürtig. Rautio hat einen klaren und ausdrucksvollen Sopran, während Dvorsky mit seiner damals (1992) metallisch timbrierten und lyrischen Stimme beeindruckt. Auch Gino Quilico und Luigi Roni zeigen sich als hervorragende Gesangsdarsteller von ihrer besten Seite. Das größte Plus der Aufnahme ist allerdings ganz klar Maestro Maazel, der wieder einmal beweist, warum er in der Liste der besten heutigen Dirigenten weit oben aufscheint: Er schwelgt in den schönsten Klangfarben und versteht es, Musikanten und Sänger zur Ekstase zu führen. Chor und Orchester der Mailänder Scala lesen ihm offenbar jeden Wunsch vom Taktstock ab.
Ein ganz anderes Schmankerl aus dieser Doppel-CD-Reihe ist die Live-Aufnahme von "Dona Francisquita" von Amadeo Vives. Diese Zarzuela hat eine eher banale Handlung, brilliert aber natürlich durch Placido Domingo als Liebhaber, der allein schon den Erwerb der Tonträger rechtfertigt.
In der Sony-Reihe finden sich unter anderem noch die einzigartige "Turandot" unter Maazel aus der Wiener Staatsoper sowie Verdis "La Traviata" unter Riccardo Muti; somit stellen diese schön gestalteten Archivausgaben geradezu eine Fundgrube für Opernfreunde mit erlesenem Geschmack dar!
Giacomo Puccini - Manon Lescaut
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Nina Rautio, Peter Dvorsky, Gino Quilico, Luigi Roni
Coro e Orchestra del Teatro alla Scala/Lorin Maazel
Sony Classical (D 2004)
Amadeo Vives - Dona Francisquita
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Ainhoa Arteta, Placido Domingo u. a..
Orquestra Sinfónica de Sevilla/Miguel Roa
Sony Classical (D 2004)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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