Luciano Pavarotti - Ti adoro
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Decca/Universal (D 2003)
"Noch-immer"-Weltklassetenor legt ein Pop-Album vor! Das überrascht den Klassikhörer. Doch auch italienische Schlager kriegen das altbewährte Timbre nicht klein. 08.12.2003
Über Luciano Pavarotti werden und wurden immer Dummheiten und Gehässigkeiten geschrieben. Selbsternannte Kulturjournalisten und Unsinnsschreiberlinge übertreffen einander in letzter Zeit mit verbalen Flatulenzen über den grandiosen Sänger (zuletzt gelesen in der neuesten Ausgabe des immer bedeutungsloser werdenden Magazins "Stern").
Vergessen wir das alles. Wenden wir uns lieber dieser Neuerscheinung zu. Pavarotti singt sich auf dieser Scheibe durch 13 außerordentlich gut arrangierte Nummern, durchwegs italienische Schlager im poppigen Gewande. Die bekannteste Nummer ist Lucio Dallas "Caruso", die der Startenor hier in einem neuen Arrangement darbietet. Die anderen Stücke sind hierzulande eher weniger bekannt, doch mindestens genauso hörenswert.
Egal ob allein oder mit Background-Vocals - jeder der enthaltenen Songs ist eine Welt für sich. Pavarotti versteht es, sowohl Humor als auch traurige Stimmung zu vermitteln. Seine einzigartige Stimme hat absolut nichts von ihrem traumhaften Timbre verloren. Vergleicht man diese Leistung mit denen der neuen und viel-gehypeten "Weltstars", deren Stimmen und Interpretationen immer beliebiger werden, dann weiß man, wo die Qualität daheim ist...
Die vorliegende CD ist also nicht nur für Opern- und Pavarotti-Fans bestens geeignet. Auch Freunde des italienischen Schlagers werden begeistert sein.
Luciano Pavarotti - Ti adoro
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Decca/Universal (D 2003)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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