Neujahrskonzert 2005
ØØØØØ
Werke von Josef, Johann und Eduard Strauss sowie Joseph Hellmesberger jun.
Wiener Philharmoniker
Lorin Maazel
Deutsche Grammophon/Universal (D 2005)
Der Stardirigent Lorin Maazel feierte seinen 75. mit den Wiener Philharmonikern beim Neujahrskonzert. Das Ereignis wurde für die Nachwelt in Bild und Ton festgehalten. 25.01.2005
Maestro Maazel kann mit seinen 75 Jahren auf eine über sechzig Jahre dauernde Dirigentenkarriere zurückblicken. Der Ausnahmemusiker hatte seinen Erstauftritt mit sieben Jahren und galt sowohl als Dirigenten- als auch als Geigenwunderkind. Seine Liebe zu diesem Saiteninstrument war regelmäßig bei den Neujahrskonzerten zu erleben; heuer bei der "Pizzicatopolka" und beim Walzer "G´schichten aus dem Wiener Wald" (mit einem Streichquartett bei Einleitung und Schluß anstatt dem sonst üblichen Zithersolo).
Das Neujahrskonzert 2005 war Lorin Maazels elftes Konzert, das weltweit übertragen wurde - heuer wurde das Millionenereignis allerdings von der Tsunami-Katastrophe überschattet. Das gipfelte einerseits in der Streichung des Radetzky-Marsches, andererseits gab es dafür eine Ansprache des philharmonischen Vorstandes Dr. Clemens Hellsberg. Diese Ansprache wurde auch auf CD festgehalten; so gerechtfertigt diese im Rahmen des Konzertes war, so wenig sinnvoll ist das Festhalten einer Rede auf einer Musik-CD ...
Wie auch immer, viel interessanter ist die Tatsache, daß Lorin Maazel die Wiener Musik im kleinen Finger hat; egal ob die vielen "klassischen" Oeuvres oder die Raritäten - jedes Stück ist eine Welt für sich, in die der Stardirigent voll abtaucht. Besonders fein und hörenswert sind der Walzer "Nordseebilder" und die Polka "Auf Wiener Art" des einstmaligen Vorstandes des Orchesters, Joseph Hellmesberger jun. Auf Video oder DVD ist diese Polka ein visueller Hochgenuß. Peinlich hingegen der kindische Pantomimen-Show-Pausenfilm, den man Gott sei Dank per Skip-Taste überspringen kann.
Die Deutsche Grammophon nahm das Jubiläumsjahr des Stardirigenten auch zum Anlaß, eine CD-Box mit acht Silberscheiben im Rahmen der Serie "Original Masters" zu veröffentlichen. Darin sind alle Maazel-Aufnahmen mit den Berliner Philharmonikern aus den Jahren 1957 bis 1962 enthalten. Neben Beethovens 5. und 6. Symphonie sind auch sechs Symphonien von Franz Schubert darauf enthalten. Hier wird eindrucksvoll gezeigt, wie modern und richtungsweisend Maazels Interpretation damals schon war. Erfreulich ist für Musikfreunde, daß man die Führung des Maestros auch bei Benjamin Brittens "The young person’s guide to the orchestra" hören kann. Hier führt ein sachkundiger Stardirigent mit einem Meisterorchester durch das ganze Spektrum der Klangfarben.
Neujahrskonzert 2005
ØØØØØ
Werke von Josef, Johann und Eduard Strauss sowie Joseph Hellmesberger jun.
Wiener Philharmoniker
Lorin Maazel
Deutsche Grammophon/Universal (D 2005)
Lorin Maazel - Complete Early Berlin Philharmonic Recordings 1957 - 1962
ØØØØ
Werke von Beethoven, Schubert, Mozart, Mendelssohn, Berlioz u. a.
Berliner Philharmoniker Orchester
Lorin Maazel
Deutsche Grammophon/Universal (D 2004)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
Kommentare_