Lassos Mariachis - Vamos
ØØØ 1/2
Pumpkin/Trost (Ö 2006)
Photo © Gerald Klec
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders. 17.11.2006
Nach wie vor ziehen Roland Cresnar und Jürgen Plank als Raoul Corona und Jorge Blanco mit ihren Juanitas - wie sie ihre Instrumente nennen - als Lassos Mariachis von einer Spielstätte zur anderen. In die bewährten Gitarrenklänge mischen sie nun dezent Mundharmonika und Orgeln, um die Melodien zu unterfüttern, ohne dick aufzutragen. Und sogar den Computer lassen sie nicht mehr ungenutzt in der Ecke verstauben.
Am Gesamtklang der Lassos-Musik ändert der Sound von "Vamos" jedoch wenig - sie zeichnet sich immer noch durch den Charme der Holprigkeit aus. Unvollkommenheit ist eine Zier, die im Runden Ecken findet und das als die normalste Sache der Welt erscheinen läßt. Zwischen Kitsch und Anspruch wagt sich das Gesangsduo an Harmonien, die funktionieren und doch durch beiderseitig mangelhafte Stimmausreifung aneinander reiben. Genußvoll lassen sie sich Zeit und dehnen die Takte. Die beiden zelebrieren in gedämpfter, aber nicht stiller Übereinkunft die Gemütlichkeit einer verdösten Siesta.
Die Lassos Mariachis schreiben und komponieren weitgehend selbst, wobei sie sich nur selten auf Ausflüge ins Fremdsprachige begeben. Gelegentlich werden sie auf der Suche nach singbaren Zeilen auch bei österreichischen Autoren fündig und liebäugeln mit Simplizität für Belesene. So stammt der Text zu "Faro Triste" von Günther Freitag und der zu "Daniela sagt" von Martin Amanshauser.
Wer sich lieber live eine Meinung bilden möchte, wie sich das anhört, hat - bei freiem Eintritt - am 6.12. im 7stern in Wien bei der Albumpräsentation Gelegenheit dazu.
Lassos Mariachis - Vamos
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Pumpkin/Trost (Ö 2006)
Photo © Gerald Klec
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
Seit 2002 geben vier Schwedinnen leise Laute von sich. Schlicht und bescheiden schwelgen sie in wohliger Traurigkeit, um gleich darauf mit einem Hochgefühl aufzuerstehen.
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
Es war einmal ein Songwriter, der auf der Suche nach Musikern und einem passenden Namen in Hollywood fündig wurde. Wo ließe sich Erfolg auch besser lernen?
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