Kings of Convenience - Declaration of Dependence
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Source/EMI (2009)
(Photo © Åse Holte)
Nach fünf Jahren Funkstille hören wir endlich wieder was von den Jungs aus dem hohen Norden. Mit ihrem neuen Album bringen sie ein wenig Wärme - und erklären uns die Welt und die Liebe. 11.11.2009
"Quiet Is the New Loud" hieß das erste Album der beiden Norweger (und Schulfreunde) Eirik Glambek Bøe und Erlend Øye, und so lautet auch die Idee hinter ihrer Musik: leise Stimmen, gehauchte Texte, zartes Gitarrengeklimper, eingängige Melodien, die daherkommen wie auf Libellenflügeln, und eine große Portion Wohlfühlkomfort. Die Lieder von Kings of Convenience sind ein Ohrensessel, eine Hängematte zwischen zwei Bäumen, ein Spaziergang an den Klippen und ein bunter Blätterhaufen.
Mit "Quiet Is the New Loud" und dem darauffolgenden Album "Riot on an Empty Street" prägten KoC ein neues Genre, das New Acoustic Movement, dem man auch Belle and Sebastian, Coldplay und Turin Brakes zuschreibt. Und dann wurde es fünf Jahre lang tatsächlich ruhig um die Kings. Erlend Øye zog nach Berlin, veröffentlichte 2003 sein erstes Soloalbum "Unrest" und brachte mit seiner Zweitband The Whitest Boy Alive 2006 und 2009 zwei elektronische Disco-Alben heraus, und zwar laute.
Im Herbst 2009 arbeiteten KoC dann wieder für den neuen Langspieler zusammen, der überraschenderweise ohne jede Überraschung auskommt und genau so klingt, wie Kings of Convenience zu klingen haben. Trällernd erklären uns die beiden in "Declaration of Dependence" (übrigens ein Song-Titel des christlichen Popmusikers Steven Curtis Chapman) die Welt und vor allem die Liebe, unterstützt einmal von einer Viola, dann wieder vom Klavier. Und immer wieder sind da die Gitarren, die klingen wie alte Freunde. Soll Erlend Øye doch mit The Whitest Boy experimentieren und neue Wege einschlagen - die norwegische Stille bleibt so laut, wie sie es schon immer war, und das gefällt.
Dabei offenbart die Platte ihre Gustostückerln und versteckten Reize erst bei mehrmaligen Anhören. Was man anfangs für eingängige Wohlfühl-Songs (à la Sandstrand, Sonnenuntergang und Palmengewedel) hielt, verrät bei genauem Hinhören kleine Details, die sich herbstlich und melancholisch über die Melodie legen, während die Texte Geschichten erzählen und Atmosphäre schaffen. Anspiel-Tips: "24-25", "Mrs. Cold" und "Boat Behind".
So leise die Kings of Convenience auch sind - ganz verstummen sollen sie bitte nicht.
Kings of Convenience - Declaration of Dependence
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Source/EMI (2009)
(Photo © Åse Holte)
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