Joseph Calleja - Tenor Arias
ØØØØØ
Arien von Verdi, Donizetti, Cilea und Puccini
Decca/Universal (Deutschland 2004)
Für abgebrühte Musikfreunde gab es in letzter Zeit kaum Überraschungen im Klassik-Sektor. Ein sehr erfreuliches Novum allerdings ist das erfrischende Debüt von Joseph Calleja. 02.03.2004
Der maltesische Tenor Joseph Calleja (Anm.: wird normal ausgesprochen mit "j" und nicht auf spanische Art) ist noch nicht lange im Geschäft, hat aber im derzeit hart umkämpften Musikmarkt erstaunlich rasch Fuß gefasst. Auf seiner kürzlich veröffentlichten Debüt-CD singt Calleja die Bandbreite von Lyrik (Donizetti, früher Verdi) bis hin zu leichterem Verismo (Puccini, Cilea usw.) mit einer Sicherheit, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
Hört man beispielsweise die Arie mit Cabaletta im zweiten Akt von "Rigoletto", assoziiert der erfahrene Hörer automatisch mit dem viel zu früh verstorbenen spanischen Tenor Alfredo Kraus, was ja schon per se ein Kompliment ist. Calleja hat hier eine ganz ähnliche Diktion und Interpretationsform wie das spanische Vorbild.
Auf "Tenor Arias" wird Calleja von Chor und dem Orchester Sinfonico di Milano unter Riccardo Chailly begleitet, der sich in letzter Zeit immer mehr zum Raritätenentdecker der Decca entwickelt. Mit diesen Ensembles hat Chailly schon einige "Discovery"-CDs eingespielt; zuletzt mit Werken Puccinis, wo übrigens auch Calleja ein Stück singt. Nur schade, daß man dem begabten Meisterdirigenten keine Operngesamtaufnahmen anvertraut - er wäre für hochwertige Interpretationen geradezu prädestiniert.
Aber zurück zur Hauptperson der Aufnahme: Joseph Calleja besitzt ein enormes Talent, das er hoffentlich mit Hirn einsetzen wird. Es wäre schade, wenn diese kostbare Stimme schon am Beginn verheizt wird. Bei dieser Aufnahme ist das Repertoire auf jeden Fall richtig gewählt und macht Lust auf mehr. Ein starker Anfang.
Joseph Calleja - Tenor Arias
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Decca/Universal (Deutschland 2004)
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