Johnny Cash - The Man Comes Around
ØØØØØ
Mercury/Universal (USA 2002)
Ein Alterswerk ohne Ende: Mittlerweile wissen wir alle, daß der "Man in Black" nicht nur Country-Veteranen etwas zu sagen hat - sondern uns allen. Und das immer und immer wieder. 09.12.2002
Es gibt kein größeres Kunststück, als in Würde alt zu werden. Früher war Johnny Cash wild und gefährlich. Er sang in den gemeinsten Zuchthäusern, wurde von Menschen gefeiert, deren Wertschätzung andernorts direkt in die Sargfabrik führt, und hatte einen klaren Blick fürs Wesentliche, selbst wenn sein Geist nur allzuoft benebelt war. Heute ist er ein kranker Mann, der den Schnaps längst gegen Herztropfen eingetauscht und die Aufnahme-Sessions ins eigene Wohnzimmer verlegt hat; ein alter Mensch, der gern von Gott erzählt, von den weichen Formen seiner Frau oder davon, wie er im Traum Queen Elizabeth im Buckingham Palace begegnet ist und darüber einen Song geschrieben hat. Doch seinen Blick fürs Wesentliche hat er nicht verloren. Das Leben mag langsam echt beschissen werden, und ganz sicher kommt der Tag, wo du nur noch im Liegen pinkeln kannst, das alles weiß Johnny, "but the music never stops".
Es gibt noch die Erinnerung an Zeiten, da wurde man lieber von der Mutter im Pornokino erwischt als von der Freundin beim Hören von Johnny Cash. "The Man Comes Around" ist der vierte Teil der von Rick Rubin produzierten "American Recordings"-Serie, die diesen traurigen Zustand beendet hat und Cash zu Kult machte. Die Song-Auswahl erstreckt sich von Eigenkompositionen ("The Man Comes Around") bis zu Covers von Depeche Mode ("Personal Jesus") oder Sting (warum nur?). Gott weiß, daß es in der Welt der Gerechten nur eine Währung gibt: Cash. Und damit Amen.
Johnny Cash - The Man Comes Around
ØØØØØ
Mercury/Universal (USA 2002)
Nach langer Zeugungspause hat der Papa des italienischen Rap endlich wieder ein Baby zur Welt gebracht. Und was für ein fröhliches Kind es geworden ist!
Tour de France. Mit lasziver Lässigkeit und viel Gefühl für den richtigen Beat zelebriert Paul Nawrata aka Urbs seine Reise durch Raum und Zeit.
Der König ist tot, lang lebe der König! Anläßlich des Todes des großen Russ Meyer veröffentlicht der EVOLVER ein Gespräch aus dem Jahre 1990.
"Either I got shit on my dick or I got blood on my knife." Wir brauchen uns ja nichts vorzumachen - die GangstaHopper meinen es nicht gut mit uns Weißbroten, sondern wollen nur an unsere Brieftaschen. Und dafür stürzen sie sich auch kopfüber in Klischees.
Warum schauen sich altgediente Journalisten zu schickem Sound zusammengeschnittene Modeschauen im Fernsehen an? Genau: wegen der halbnackten Supermöbel. Und die Musik allein hören sie dann, wenn die Gattin zu Hause ist.
Kommentare_