Jersey - Jersey
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Lok Musik/Ixthuluh (D 2005)
Jersey ist ein US-Bundestaat, eine Kanalinsel, ein Webstoff und seit einiger Zeit eine deutsche Popband. Gerade rechtzeitig vorm Sommer erscheint ihr Debütalbum. 03.06.2005
Jersey sind Programmierer Florian Zimmer von ISO68, Gitarrist Max Punktezahl von Contriva bzw. Notwist, die Bassistin Marion Gerth von Fred is Dead und last but not least Sänger Noel Rademacher, der letztes Jahr mit seinem etwas lennonesken Album "Wrong Places" für verdientes Aufsehen sorgte.
Die geographische Distanz war das einzige Problem, womit Jersey anfangs zu kämpfen hatten. Florian saß in München und Max in Berlin. Hausmusik auf der einen und Lok Musik bzw. Monika Enterprises auf der anderen Seite, eine durchaus fruchtbringende Achse. Das machte gemeinsame Sessions im Proberaum unmöglich. Man griff daher auf altbewährte Techniken zurück und versorgte sich gegenseitig mit CDRs, die Demoversionen enthielten. So konnten beide Seiten die Tracks auf ihre Art weiterstricken.
Kennengelernt hatten sich die Musiker 1999, als Fred is Dead und Contriva gemeinsam auf Tour waren. Stilistisch ist Jersey eindeutig im Umfeld von Lali Puna und Ms. John Soda angesiedelt. Allerdings könnten sie auch als poppigere Variante von Tarwater durchgehen, wäre da nicht Noels Stimme, die wesentlich zur Identitätsfindung beiträgt. Sehr schöne Idee übrigens, einige der Stücke mit Bläsersätzen anzureichern.
Auf dem Album wechseln sich Instrumentalstücke ("Southwestern" oder "1435") mit authentischen, gesungenen Pop-Songs ab. Ein erster Höhepunkt ist das herausragende "Hold on". Der Refrain geht gut ins Ohr, auch hier sind Tarwater-Anleihen nicht zu überhören. Jersey stehen für deutschen Elektropop abseits jeder Selbstverliebtheit und Wir-sind-Helden-Chart-Euphorie. Hier wird ehrliche Pop-Musik komponiert. Daß man Jersey mit keinem englischen Release verwechseln kann, dafür sorgen sowohl die trocken-eckige Spielweise der Musiker als auch das typische Nicht- Native-Englisch Rademachers. An diesen Schwachstellen läßt sich aber mit Sicherheit noch arbeiten. Bis dahin erfreuen wir uns an den herzerwärmenden 10 Stücken, lassen bei Songs wie "Slow Summer" und "Sleep on Souvernirs" unsere Seele baumeln und erblicken den Silberstreifen am beschaulich-melancholischen Horizont.
Jersey - Jersey
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Lok Musik/Ixthuluh (D 2005)
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