Gustav - Rettet die Wale
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Mosz/Trost (Ö 2004)
Eva Jantschitsch alias Gustav liefert mit "Rettet die Wale" die Platte ab, die wir gern von Björk bekommen hätten. Jeder findet sie gut - wir auch. 22.11.2004
Seit einiger Zeit geistert der Name Gustav durch die österreichische Musikszene, und vor kurzem erschien auf dem Mosz-Label die Debüt-CD der jungen Grazerin. Eva Jantschitschs Eltern hatten sich als drittes Kind eigentlich einen Sohn gewünscht, und so nannten sie ihre jüngste Tochter manchmal Gustav. Dieser Name wurde zum Pseudonym der Multimediakünstlerin und dient ihr auch als Statement zur Überwindung der Geschlechterrollen in der Musikbranche. (Was auch immer das heißen mag ...)
Jantschitsch ließ bisher mit ihren Formationen Metrosau, Motorsau und Songs of Suspects aufhorchen. Von letzteren erschien auch ein Album auf dem Label Karate Joe. Evas persönliche Musikexperimente in ihrem Wohnzimmer führten zur Gründung von Gustav, einem Projekt, das ausschließlich elektronisch dominiert wird, wenn auch so unterschiedliche akustische Instrumente zum Einsatz kommen wie Akkordeon, Xylophon, Klavier oder Flöten.
Textlich bewegt sich das Album zwischen Politik, Umweltbewußtsein und einer Prise Feminismus. Der anachronistische Titel der Platte läßt auch schon ahnen, daß Jantschitsch ihre Messages mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern und Ironie serviert. "Rettet die Wale und stürzt das System und trennt Euren Müll, denn viel Mist ist nicht schön. Bittet selten um Verzeihung und füttert Tauben im Park, und laßt den Kindern ihre Meinung oder treibt sie früher ab", singt Gustav beispielsweise im Titelsong des Albums.
Musikalisch ist die Platte dort am stärksten, wo viel experimentiert wird und klassische Song-Strukturen niedergerissen werden. So gehört das hypnotisch-subtile "Mein Bruder" zu den Highlights der CD, während Songs wie "Da am Monopol" in ihrer naiven Achtziger-Ästhetik eher an sympathisch-dilettantische Künstler wie Andreas Dorau erinneren. Auch das neuneinhalb Minuten lange "One Hand Mona" ist ein Beispiel dafür, wie sich Gustav von beiläufigen Popsongs abgrenzen kann, ohne in allzu aufgesetzt wirkende avantgardistische Spielereien zu verfallen.
Eva Jantschitschs Stimme ist fragil, aber kräftig. Oftmals erinnert ihr Gesang an Björk, von der man sich ein solides Elektronikalbum schon lange wünschen würde. Stattdessen hat man jetzt Gustav, und die füllt diese Lücke mit Bravour. Live ist sie übrigens am 26. November im Wiener rhiz zu bewundern.
Gustav - Rettet die Wale
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Mosz/Trost (Ö 2004)
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