Gustav Mahler - Symphonie Nr. 7
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Claudio Abbado/Berliner Philharmoniker
Deutsche Grammophon/Universal (D 2002)
Claudio Abbado verläßt die Berliner Philharmoniker - und zeigt mit einer nahezu perfekten Aufnahme dieses großen Werks, wie sehr man ihn vermissen wird. 02.09.2002
Nach mehr als zehn Jahren als Chef der Berliner Philharmoniker verabschiedete sich Claudio Abbado mit Mahlers 7. Symphonie von "seinem" Ensemble. Daß er dazu dieses äußerst schwierige und schwer aufzuführende Werk wählte, hat sich gelohnt: Mit der vorliegenden Produktion kann sich der Dirigent in eine Reihe mit Maazel, Bernstein und Sinopoli stellen, deren Qualität im Hinblick auf die Siebente in bester Erinnerung ist.
Es sind die beiden "Nachtmusiken" und das dazwischenliegende Scherzo (ein extremer Totentanz), die diese fünfsätzige Symphonie so einzigartig machen. Abbado, der während seiner gesamten Karriere immer wieder Mahler dirigierte und für Tonträger aufnahm, erarbeitete sich mit den Berlinern einen formidablen Mahler-Sound; nicht so verweichlicht wie früher, sondern hart zupackend, akzentuiert - einfach grandios. Jede der Instrumentengruppen ist ein Erlebnis für sich, ob Blech- oder Holzbläser, Schlagwerk oder Streicher.
Auch die Deutsche Grammophon leistete ihren Beitrag zum perfekten Gelingen dieser CD. Hatte sie zu Beginn des "digitalen Zeitalters" noch ihre liebe Not mit der Aufnahmetechnik, so ist die Plattenfirma mittlerweile auf einem Standard angelangt, der sich hören lassen kann.
Als Hörer empfindet man unverhohlene Wehmut darüber, daß Abbado sich zurückgezogen hat. Man kann ihm nur baldige Besserung wünschen - und hoffen, daß er der Musikwelt noch lange erhalten bleibt.
Gustav Mahler - Symphonie Nr. 7
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Claudio Abbado/Berliner Philharmoniker
Deutsche Grammophon/Universal (D 2002)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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