Gaetano Donizetti - Lucia Di Lammermoor
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Nightingale Classics/Universal (Deutschland 2003)
Der Haider-Clan erobert die Oper. Nein, nicht was Sie denken - aber das Ergebnis läßt trotzdem zu wünschen übrig. 14.07.2003
Die Koloraturdiva Edita Gruberova hat ja kürzlich ihr Bühnenjubiläum mit der Rolle der dem Wahnsinn anheim fallenden Lucia di Lammermoor gefeiert. Rechtzeitig hat das Privatlabel Nightingale Classics (das dem Herrn Papa Friedrich Haiders gehört) eine Gesamtaufnahme herausgebracht, die Gruberovas Ehegespons Friedrich Haider leiten darf. Nun, rechtfertigen läßt sie sich wirklich nur wegen Madame Gruberova. Sie singt die Irrsinnspartie einfach fulminant und nahezu unverbraucht im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Die Oper für sich ist reine Geschmacksache. Dem hier Schreibenden ist sie trotz aller Virtuosität und guten Einzelstücken als Ganzes zu banal und nichtssagend. Trotzdem werden sich Gruberovafans und Opernfreaks drauf stürzen. Deswegen wird es auch viele nicht so sehr stören, daß die anderen Sangeskollegen neben der Frau Gruberova-Haider zu bloßen Nebenrollen degradiert werden; da hilft es auch nichts, daß Gatte Friedrich Haider recht brav durch das Werk führt. Das Beiheft ist wie die Homepage nicht gerade professionell gemacht. Sie zeigt zwar Fotos der Sänger (inkl. einem Meuchelfoto von Herrn Tichy), läßt sich aber nicht weiter auf die Biographien der Protagonisten herab. Oder sind sie für Nightingale alle nicht weiter erwähnenswert?
Gaetano Donizetti - Lucia Di Lammermoor
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Nightingale Classics/Universal (Deutschland 2003)
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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