Musik_Filter - The Amalgamut

Duale Strategie & Mono-Stagnation

Auch deutlich überdurchschnittliche Bands haben mal Aussetzer. Das dritte Album der Truppe um Richard Patrick kann mit den hervorragenden Vorgängern nicht mithalten und bietet nur glatt produziertes Radiomaterial.    12.08.2002

Mit ihrem neuen Album wollen Filter es allen recht machen - und enttäuschen dadurch viele ihrer Fans. Der 1999 erschienene Vorgänger "Title of Record" verhalf Richard Patrick und seinen Kompagnons zum internationalen Durchbruch. Zuvor hatte der Ex-NIN-Tourgitarrist mit Soundtrack-Beiträgen ("Hey Man Nice Shot", "Can´t You [Trip Like I Do]" und "One") einige Achtungserfolge erzielen können. Durch die Hit-Single "Take A Picture" erschlossen sich der Band aus Chicago dann die monetär flutenden Wellen des Kommerzradios.

Die Folgen waren absehbar: Auf "The Amalgamut" erfüllen Filter die Erwartungen ihrer neuen Anhängerschaft mit einer Handvoll Balladen, während sich Freunde des elektro-metallischen Lärmwalls erst an das ziemlich glatt produzierte Material gewöhnen müssen (wenn sie es denn schaffen).

Der Opener "You Walk Away" versucht an die Tradition kraftvoller Hymnen wie "The Best Things" anzuknüpfen; Nummern wie "American Cliché" oder "Long Way to Jail" sind wiederum eher episch angelegt. Die erste Single "Where Do We Go" ist hingegen trotz der radiofreundlichen Abmischung eine positive Überraschung, da sie erkennen läßt, wie Filter sich gerade bei den kommerziell orientierten Tracks in Sachen Songwriting verbessert haben.

Leider kann man dies von den längeren Stücken nicht behaupten - und so bleibt es auch nur bei einer etwas überdurchschnittlichen Bewertung für das neue Opus einer deutlich überdurchschnittlichen Band.

Benny Denes

Filter - The Amalgamut

ØØØ


Warner (USA 2002)
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