Musik_Extol - Blueprint

Blaupause?

Wem die Funkstille Meshuggahs schon zu lange dauert, dem könnte diese Platte die Durststecke verkürzen. Fünf Norweger kombinieren die Attitude von Rush mit Mudvayne-Gitarren.    08.04.2005

Schwere und schwermütige, zumeist lange Songs im Midtempo-Bereich, verschachtelte, harte Metalriffs und die heisere Stimme von Peter Espevoll, der hie und da die Akustikgitarre zur Hand nimmt: Man merkt bei Extol schnell, das hier eine Truppe nicht nur lärmen will, sondern durchaus ernstere künstlerische Ambitionen in ihre Musik steckt. Vor allem was die Rhythmus- und Riffstrukturen betrifft. Deutlich wird dies zum Beispiel bei "Another Adam's Escape", das durch effektive Laut-/Leise-Dynamik glänzt. Oder beim wirklich herausragenden Stück "Pearl", auf dem Espevoll beweist, wie er klingen könnte, wenn er wollte: Nämlich wie Chino Moreno von den Deftones.

Extol sind auf "Blueprint" mit sehr interessantem Material unterwegs, das auf der einen Seite aggressiv und emotionsgeladen nach vorne geht und den Kopf bangen läßt, andererseits aber auch komplex genug ist um selbigen auf andere Art zu fordern. Das einzige kleine Problem dabei ist ihre Einstellung, die wohl ein klein wenig zu sehr im Metal festhängt und ab und zu einen Song durch gezwungen harte Teilstücke und Vocals ein klein wenig verhunzt. Trotzdem: Bemerkenswerte Platte. Extol könnten in nicht allzu ferner Zukunft zu einer wirklich großen Nummer werden.

Sebastian Baumer

Extol - Blueprint

ØØØØ


Century Media/SPV (USA 2005)

 

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