DisinVectant - DisinVectant
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Three Pin Recordings (GB 2004)
Eine britische Band verschmilzt den Sound der Achtziger mit den Trends des neuen Jahrtausends. Und schickt dazwischen noch Beethoven durch Noise-Kaskaden. 09.03.2005
YinTov und The Egg Plant sind die etwas eigenwilligen Namen der beiden Mitglieder der neuen Band DisinVectant aus Birmingham. In guter alter Achtziger-Tradition beruft man sich auf den industriellen Hintergrund der Heimatstadt und verwurstet alles von Noise und Rhythmus bis zu Aggression und Lyrik.
Die beiden Musiker sind beileibe keine Newcomer im Business. Seit über zehn Jahren spielen sie in verschiedensten Bands, doch erst die Gründung eines Clubs namens "DiaboliquE" führte zur Entstehung von DisinVectant. Befragt nach Einflüssen führen die beiden ein wildes Konglomerat von Stilen und Interessensgebieten an. Um nur einige zu nennen: Anton la Vey, die Kabbalah, Negativland, Tool, Elektrizität, Muddy Waters, Kaffee & Marihuana, Throbbing Gristle und der Niedergang urbanen Lebens.
Die Linie wird dabei klar: DisinVectant schließen dort an, wo Industrial und EBM vor Jahren aufgehört haben. Dabei scheuen sie sich aber auch nicht vor moderneren Einflüssen, so finden sich Breakbeats und Sampling-Orgien in ihrer Musik genauso wie eine in einer Kakophonie endende Bearbeitung von Beethovens "Für Elise". Einige Nummern erinnern an frühe Coil, andere an die Brutal-Beats von Scorn oder The Bug.
Alles in allem legen die beiden jungen Herren ein äußerst interessantes Album vor, das stilistisch durch alle Schubladen fällt. Genau das macht es interessant, und genau das wird es DisinVectant schwer machen, ihr Publikum zu finden. Doch wer offen ist für einen wilden Stilmix, dem sei dieser Longplayer dringend an Herz und Ohr gelegt.
DisinVectant - DisinVectant
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Three Pin Recordings (GB 2004)
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