Das Pop - The Human Thing
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Haldern Pop/Ixthuluh (Belgien 2003)
Die drei Belgier haben die Essenz des Pop jahrelang in sich aufgesogen, sie in sich wirken lassen und sorgsam gespeichert. Jetzt versprühen sie sie selbst. 01.12.2004
Liebe ist das Stichwort. Bei Das Pop gestaltet sich die Suche nach diesem abstrakten Begriff nicht schwierig. An jeder Ecke ihrer zweiten Platte picken romantische Momente: Warmer Nieselregen kommt einem bei den Songs von "The Human Thing" in den Sinn, eingeritzte Herzchen in Parkbänken tauchen auf, während die in vielen Farben schillernden Blätter der Bäume sich langsam auf den Weg zum Boden machen.
Dabei haben die belgischen Jungs aus Gent mit ihrem Debütalbum "I Love" lang warten müssen, bevor ihre Liebe die Grenzen von Belgien und den Niederlanden überqueren und auch anderswo wirken konnte. Das im Jahr 2000 veröffentlichte Debüt schaffte erst zwei Jahre später den Durchbruch in den deutschsprachigen Ländern. Die chillig-fröhliche Fraktion der FM4-Sendung "Sunny Side Up" hatte die Jungs - quasi als Vorreiter - freilich bereits 2001 entdeckt und auf ihrem ersten Sampler verewigt.
Mit der Veröffentlichung ihres zweiten Streiches "The Human Thing" auf dem jungen Label Haldern Pop, das aus dem Umfeld des erfolgreichen Indie-Festivals in Haldern hervorgetreten ist, braucht sich der fröhliche Pop nicht so lange wie sein Vorgänger in Belgien zu verstecken. Der Opener "You" verzaubert mit sanften Geigentönen und vermischt sie mit funkigen Beats, während ein ruhiger Baß das Sound-Bett verstärkt. Das extrem melodramatisch überzeichnete Fadeout des Songs steht im krassen Gegensatz zum rhythmisch-lebendigen "Turn". Brit-Pop-Elemente treffen hier auf einen dreckigen Baß, das Highlight bereitet aber die Stimme von Sänger Bent Van Looy - der Feschak macht in seinen besten Momenten fast Kurt Cobains verrauchte Stimme wieder lebendig.
Während "Never There" mit Keyboard-Effekten und einer hohen Stimmlage des Frontmannes an Nova International erinnert, kann man in der mit schönen Geigenparts ausgestatteten Ballade "Love Is Fair" auch mal ein kurzes Hedonisten-Glamrock-Solo heraushören.
So balladesk auch viele Nummern des Albums anmuten, so verschiedenartig wählen Das Pop die Zugänge zu romantischen Gefühlen. Doch zwischen Achtziger-Disco-Sound, Klaviergeklimpere, eingängigen Beats, Flötenklängen und experimentellen Ansätzen mit kultigen MIDI-Sounds geht die Intention der Lyrics wie in "Telephone Love" nie verloren: "I touch you here, yes you know where, I know you know. Your freckle face, your messy hair, I love you so."
Das Pop beweisen auch eindrucksvoll, daß Liebe wirklich blind macht. Das Coverphoto zeigt das sonnenverbrannte pummelige Gesicht eines blonden belgischen Mädchens und sieht genauso scheußlich aus, wie es sich hier liest. Beim Abdruck der Texte war die rosarote Brille ebenfalls noch mit im Spiel: Der typographische Fatalfehlgriff ist wenigstens dadurch zu verkraften, daß die Texte noch lesbar sind. Vielleicht sollten die Jungs daran denken, daß man auch mit visuellen Mitteln kommunizieren kann. Liebe ist das Stichwort ...
Das Pop - The Human Thing
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Haldern Pop/Ixthuluh (Belgien 2003)
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