Gustav Mahler - Symphonie Nr. 3
ØØØØØ
Deutsche Grammophon/Universal (D 2002)
Claudio Abbado/Berliner Philharmoniker
Daß man im Salzkammergut nicht nur gut lustig sein, sondern auch Symphonien von bleibendem Wert komponieren kann, wird Tourismus-Manager überraschen. Klassikfreunde wissen eben mehr. 23.09.2002
Unter den vielen Mahler-Zyklen, die laufend produziert werden, erscheinen zwei auch unter dem Dach des Medienkonzerns Universal. Während Chaillys Interpretation jedoch eher durchschnittlich ist, gelingt Claudio Abbado eine echte Neudeutung. Allerdings hat der Dirigent in Sachen Mahler-Symphonien auch die größere Erfahrung - die dritte Symphonie begleitete ihn schließlich durch seine gesamte Karriere.
Gustav Mahler komponierte das sechssätzige Monsterwerk (inoffizieller Titel: "Ein Sommermorgentraum") in Steinbach am Attersee, und beim Anhören kann man sich die grandiose Landschaft des Salzkammerguts und das Leben dort beinahe vorstellen. Der inoffizielle Titel des Werks heißt "Ein Sommermorgentraum". Im ersten Satz hört man z. B. eine "b´soffene Bauernkapelle", im zweiten singen die Vöglein, und im dritten ertönt romantisch ein Posthorn aus der Ferne.
Abbado versteht es perfekt, diese Naturerzählung zu kommentieren. Man merkt, daß Orchester und Ensemble bei dieser Live-Aufnahme aus London (Alt: Anna Larson; Chöre: London Symphony Chorus & City of Birmingham Youth Chorus) voll auf ihn eingeschworen sind. Im Vergleich zur Produktion mit den Wiener Philharmonikern muß der vorliegendem Doppel-CD auf jeden Fall der Vorzug gegeben werden. Obwohl die Symphonie allein wegen ihrer Länge oft zu zerfallen droht, klingt sie unter dem Maestro wie aus einem Guß. Eine wahre Sternstunde.
Gustav Mahler - Symphonie Nr. 3
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Deutsche Grammophon/Universal (D 2002)
Claudio Abbado/Berliner Philharmoniker
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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