Bloc Party - Silent Alarm
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V2/edel (GB 2005)
Ein neues Jahr, eine neue beste Band samt neuen besten Liedern - zumindest wenn man der einschlägigen Musikpresse, allen voran dem NME, Glauben schenken darf ... 04.03.2005
Leider - oder eigentlich nicht - muß man sich in diese ellenlange Liste von Lobhudlern einfügen. Der "Silent Alarm" der Bloc Party begeistert nämlich von Durchlauf zu Durchlauf immer mehr. Dabei stand man dem ersten Langspieler-Release eher skeptisch gegenüber: Die Vorab-Singles waren allesamt mitreißend - doch ist es bekanntlich oft so, daß die Erwartungen, die man dann in das nachgeschobene Album setzt, nicht eingelöst werden können. Im Falle von Bloc Party werden diese aber sogar übertroffen.
Kele Okereke (Gesang, Gitarre), Russell Lissack (Gitarre), Gordon Moakes (Bass) und Matt Tong (Schlagzeug) machen auf ihrem Debüt so gut wie alles richtig (zugegeben, den Hidden Track hätten sie sich sparen können). Das beginnt beim Eröffnungsbrecher "Like Eating Glass", geht weiter mit den oben erwähnten Singles "Helicopter" und "Banquet", die auch noch nach dem 1000-sten Mal immer noch begeistern und hört bei den "ruhigeren" Nummern wie "This Modern Love" oder "Compliments" noch lange nicht auf.
Das liegt einerseits an den sich erst mit der Zeit eröffnenden Melodien, den fiebrigen Gitarren, dem markanten Gesangsorgan von Kele Okereke, das sicher nicht jedermanns Sache ist, und nicht zuletzt an Ausnahmeschlagzeuger Matt Tong. Nach ihm hat die Band auch lange gesucht. Acht andere Anwärter wurden kurzerhand entsorgt, bis endlich jemand daher kam, dessen Arme ein ganzes Set durchhielten. Und wirklich, Tong bietet die beeindruckendste Schlagzeugleistung, seit Dave Grohl bei den Queens Of The Stone Age für deren "Songs For The Deaf" auf die Felle gedroschen hat. Ohne das treibende Schlagzeug wären die Lieder nicht die selben und daher nur der halbe Spaß.
Und wieder hat das neue Jahr seine neue beste Band mit ihren neuen besten Liedern, die es schon mit ihrem Debüt schaffen vertraut und doch ganz eigenständig und innovativ zu klingen. So wie im Vorjahr Franz Ferdinand, die an dem Erfolg von Bloc Party nicht unbeteiligt waren. (Anfang 2004 hatte Okereke den "Franzens" sein Demo zugesteckt, die waren natürlich begeistert, machten fleißig Mundpropaganda und so ergab das eine das andere.) In jeder Hinsicht gut gemacht.
Bloc Party - Silent Alarm
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V2/edel (GB 2005)
Auf seinem zweiten Album vertont das Duo die Paranoia, die nach einem Besuch einer amerikanischen Kleinstadt entstehen kann. Ganz schön beängstigend eigentlich.
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