Bad Religion - The Empire Strikes First
ØØØØ
Epitaph/edel (USA 2004)
Die Musik des bereits 16. Albums der Punk-Veteranen ist so solide wie ein wasserabweisender Dachziegel: Seit 22 Jahren ist ein einziger Song Garant des Erfolges. 02.07.2004
Den Begriff "neu" in Verbindung mit den kalifornischen Alt-Punks von Bad Religion zu bringen, traute sich die Band bisher nur selbst, als sie im Jahr 2000 ihr Album "The New America" taufte. Konsequent und treu auf allen Linien folgen Kultgitarrist Brett Gurewitz, Frontman Greg Graffin und Bassist Jay Bentley seit den Anfangstagen den ehernen Gesetzen des melodiösen Punkrock. Der neue Drummer Brooks Wackerman sowie die Gitarristen Greg Hetson und Brian Baker scheinen gegen die beinharte Sturheit ihrer Vorgesetzten keine Einwände zu haben.
"The Empire Strikes First", das aktuelle Album der Punk-Opas - die unter den rotzfrechen Nachfolgern Sum 41 oder Blink-182 für ihre Verdienste hohes Ansehen genießen - unterscheidet sich nicht fundamental von den Vorgängern. Braucht es auch nicht: Nach einem fast schon innovativen, düsteren Intro mit dumpfen Buschtrommeln baut sich eine überraschend eigenartige Stimmung auf, die sich bereits im zweiten Track entlädt: "Sinister Rouge" fährt volle Post ein, und die Drums werden mit derartigem Speed getreten und geschlagen, daß man mit dem Hören fast nicht mehr nachkommt. Die Festival-taugliche Nummer "Social Suicide" lädt zum Jumpen ein, und anturnende Sing-along-Songs à la "Live Again - The Fall of Man" dürfen, wie auch auf den vorangegangenen Alben, nicht fehlen. Graffin singt auf jedem Track der Platte nicht nur ziemlich hoch, sondern auch auf hohem Niveau.
Kollege Gurewitz, dem inzwischen mit Epitaph das größte Independent-Label der Welt gehört, klopft auf "All There Is" und "The Quickening" zwei sehr kurze, aber knackige Gitarrensoli aus seinen Saiten; auf allen anderen Tracks mischen sich Hintergrundstimmen unter seine Riffs. Die gröhlenden "Ooh ooh oohs" kommen dabei scheinbar aus den tiefsten Magenregionen eines besoffenen Männerchores - und die angezüchteten Bierbäuche dürften für den angenehmen Baß sorgen. Das hat man gern.
Bad Religion - The Empire Strikes First
ØØØØ
Epitaph/edel (USA 2004)
Auch das zweite Album der Guns-N´Roses-Nachfolgeband um den härteren Drogen nicht abgeneigten Gitarrero Slash besticht wieder durch erdigen, kompromißlosen Rock. Trotzdem wird Sänger Scott Weiland dem Vergleich mit Axl Rose niemals standhalten können.
Amerikanische Surf-Pop-Gitarren aus Kalifornien und britische Beats aus den 60ern, vereint mit deutschen Texten und einer Prise Schlager? Für dieses illustre Quartett kein Problem.
Wild raw Rock´n´Roll: Die heimische 60s-Garage-Rock-Combo sorgt nicht nur in Österreich für gehöriges Aufsehen. Jetzt ist der erste Longplayer der wüsten Retro-Rocker erschienen.
Guns N´Roses sind wieder da - ohne Radlershorts, Bandana und Slash, dafür aber mit einer fulminanten Bühnenshow, die mit alten Hits und neuen Krachern gespickt ist.
Die Reinkarnation eines Glamrock-Giganten, oder: Das Aufflackern einer Legende in der stürmischen pannonischen Tiefebene. Guns N´Roses spielen wieder mit dem Feuer.
Den Einzug in Stadion-Rock-Sphären haben die Schweden-Poser mit ihrem dreckig-verschwitzten Rock zum Glück noch nicht geschafft. So kann man sie weiter in kleineren Venues erleben.
Kommentare_