Andrea Bocelli - Sentimento
ØØØ
Philips Classics/Universal (D 2002)
London Symphony Orchestra/Lorin Maazel
Auch Dirigenten haben Träume, die sie sich nach Jahrzehnten verwirklichen wollen. Wenn Ihnen dabei ein Samstagabend-Tenor hilft, ist das Ergebnis leider nicht durchwegs traumhaft. 09.12.2002
Lorin Maazel hat sich eigenen Angaben zufolge einen Kindheitstraum erfüllt - und diesen mit dem vorliegendem Album auch einem internationalen Publikum dargeboten: Der Maestro tritt bei dieser Aufnahme nicht nur als Dirigent, sondern auch als Soloviolinist sowie Instrumentator der enthaltenen Stücke in Erscheinung.
Auf "Sentimento" finden sich solche Ohrwürmer wie "La danza" von Rossini oder "La serenata" von Tosti, aber auch Orchesterschmankerln wie der "Liebestraum" von Liszt oder "En Aranjuez con tu amor" von Joaquin Rodriguez. Maazel setzte alle diese Nummern in Arrangements für Violine und Orchester, weil sie ihn und die Zuhörer an Straßenmusik aus der Kindheit des Musikers erinnern sollen. Seine Violine taucht die Stücke auch tatsächlich in schönste und süßeste Farben. Sänger Andrea Bocelli trägt die CD-Produktion zwar mit seinem Namen, doch sein nach wie vor "ungehobelter" Tenor zeigt da und dort Schwächen, wie gewohnt. So passiert es recht oft, daß Maazel diverse Nummern künstlerisch "retten" muß. Da die Produktion im Format "Enhanced CD" ausgeliefert wurde, haben Freunde nicht allzu anspruchsvoller Klassik auch die Gelegenheit, auf dem heimischen PC ein Video und diverse Interviews zu betrachten.
Andrea Bocelli - Sentimento
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Philips Classics/Universal (D 2002)
London Symphony Orchestra/Lorin Maazel
Hören darf man heuer auch ganz ohne Maske. Grund genug für den EVOLVER-Klassikexperten Herbert Hiess, seine Musiktips für die Weihnachtszeit unter den virtuellen Christbaum zu legen.
Nicht nur Thomas Angyan, der zukünftige Ex-Chef des Wiener Musikvereins, hätte sich den Abschluß seiner Karriere - ebenso wie Staatsoperndirektor Dominique Meyer - anders vorgestellt. Wie so viele Kulturschaffende gingen beide der angeblichen Pandemie in die Falle.
Wer Rudolf Buchbinder ist, braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären. Der sich im 74. Lebensjahr befindende Star-Pianist ist in Kulturkreisen weltweit ein Begriff - und vor allem in Sachen Beethoven eine Kapazität, an der man nicht vorbeigehen kann und darf.
Pech oder Schicksal - wie auch immer man es bezeichnen mag: Daß die großartige Berliner "Carmen" schon nach der zweiten Aufführung von Amts wegen gestoppt werden musste, hätte sich niemand gedacht. Jetzt kann man sie wohl einige Zeit nur als Stream oder Aufzeichnung betrachten. Die Staatsoper unter den Linden zeigt mit ihr jedenfalls, daß sie dank ihrer hervorragenden Musiker viele der angeblichen Spitzenhäuser übertrifft.
Wie Political Correctness als brutale Verlogenheit entlarvbar ist, zeigt das Stück "Der Vorname" des Autorenduos Patellière und Delaporte. Herbert Hiess hat es in den Kammerspielen erlebt.
Alle Jahre wieder ... kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der "Streß", der oft zu Geschenkskäufen in letzter Minute führt. Um Verlegenheitsgaben wie Socken oder Bonbonnieren zu umgehen, hat der EVOLVER-Klassikexperte einige Tips zusammengestellt, die nicht nur eingefleischten Klassikliebhabern Freude bereiten werden.
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