Soundbridges Festival
Wien, Fluc (Praterstern)
22. - 26. März 2005
Beginn: jeweils 19 Uhr
Bevor die Fluc Mensa am Praterstern Ende des Monats endgültig zusperrt, lassen es die Veranstalter noch einmal so richtig krachen. 17.03.2005
Die letzte Veranstaltung im Fluc und gleichzeitig die bisher wegweisendste des heurigen Jahres wird das in Kooperation mit Veranstaltern aus Ungarn und der Slowakei kuratierte Soundbridges-Festival. Von 22. bis 26. März werden über 35 Acts aus den Bereichen Experimental / Elektronik / Improvisation die ehemals kulinarischen Hallen am Praterstern beschallen.
Ein Highlight aus der Avantgarde-Szene wird sicher der Auftritt des Franzosen Jean Francois Pauvros. Gemeinsam mit dem legendenumwobenen Jacques Berrocal und Urban-Sax-Mastermind Gilbert Artman war er einer der Gründer der Avantrock-Pioniere Catalogue. Weiters spielte er im Lauf seiner Karriere mit Größen wie Arto Lindsay, Blurt, Elliott Sharp oder Gary Lucas.
Aus derselben Ecke stammt das neugegründete Ensemble Toot. Synthesizer-Wizard Thomas Lehn trifft hier auf Alex Doerner und Phil Minton. Improvisation verschmilzt bei den drei Musikern mit Elektroakustik, was den Hörern einiges an Konzentration abverlangen wird. In eine gänzlich andere Richtung gehen dafür Acts wie Hanin Elias, die ehmalige Sängerin von Atari Teenage Riot, mit ihrem Brutal-Grindcore oder der japanische Noisician Miss Hawaii, dessen Musik schon als "Exerzitien in angewandter Wahnsinnigkeit" bezeichnet wurde.
Die Flying Luttenbachers gehören sicher zu den derzeit prominentesten Vertretern der No-Wave-/Punk-Jazz-Szene. Ihr letztes Album läßt ein wenig straighteren Noise Rock anklingen, doch live prügelt das Trio immer noch mit einer geballten Ladung Aggression los. Lene Lovich durfte man nach jahrzehntelanger Pause bereits letztes Jahr in Lunz in Niederösterreich erleben. Gemeinsam mit ihrem Partner Les Chappell wird sie ihre ganz eigene Version von Theater- und Performance-tauglicher Ex-Punk-Attitüde vorstellen.
Ekkehard Ehlers, Leafcutter John und Thilges3 sind nur einige weitere Größen, die die letzten Tage des Fluc beschallen werden. Würdevoller kann man seinen Abtritt eigentlich nicht inszenieren als es dieses wunderbare Veranstaltunglokal macht. Bleibt zu hoffen, daß die neue Fluc-Variante bald aufsperrt, aber vermissen wird man die Berliner Atmosphäre der Mensa auf jeden Fall.
Soundbridges Festival
Wien, Fluc (Praterstern)
22. - 26. März 2005
Beginn: jeweils 19 Uhr
Die Düsseldorfer Elektroniklegenden haben offensichtlich von den vielen Raubpressungen die Nase voll und bringen endlich ein offizielles Live-Album auf den Markt.
Eine wiederauferstandene deutsche Kultband zeigt den Jungspunden, wo der Bartel den Most herholt. Diesmal nicht nur auf Kassette.
Wie ein Berserker bastelt Steve Stapleton an seinem Klanguniversum - und schiebt drei neue Werke nach.
Zwei Damen liefern ein wunderbares Beispiel dafür ab, was man an klassischer Avantgarde alles hassen kann.
Die Edition Phantasia legt mit "Esswood House" eine seltene Novelle des renommierten Horror-Autors erstmals in ungekürzter Form auf.
Ambient, die x-te: ein weiteres angenehmes Album voller wabernder Elektronik-Sounds reiht sich nahtlos in eine lange Liste ein.
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