Akzente_Tips KW 13/2005

Ikonen des Alltags

Ausstellungen, Retrospektiven, Filmvorführungen, Diskussionen, Clubs oder Konzerte: Was man diese Woche in Wien keinesfalls versäumen sollte.    29.03.2005

Stefan Forster

Raphael Just - Urban Icons


Wann: bis Di., 12. 4., Mi-Fr 15-19, Sa 11-15 Uhr

Wo: Galerie Artbits, Lindengasse 28, 1070 Wien

 

Der Wiener Fotograf Raphael Just präsentiert seit Mitte Februar in der Galerie Artbits seine erste größere Solo-Ausstellung und zeigt "Lolitas, Models und urbane Helden": Teenager aus Kaisermühlen, junge Models aus Bratislava, Dekorelemente aus Neubauwohnungen. Alltägliche Settings, die von Just zu sinisteren Versionen hyperrealer Neo-Romantik verarbeitet werden. Wesentliches Motiv der Arbeiten ist die "Suche nach dem Besonderen im Alltäglichen".

 

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Kieslowski-Retrospektive


Wann: bis Do., 26. 5., Programm siehe Link unten

Wo: Breitenseer Lichtspiele, Breitenseer Straße 21, 1140 Wien

 

Im ältesten Kino Wiens sind derzeit Filme des 1996 vestorbenen polnischen Filmemachers Krzysztof Kieslowski zu sehen. Ein Großteil davon wurde bisher noch nie in Österreich gezeigt. Im Mittelpunkt seines Werkes stehen die Konflikte, die das Individuum mit staatlichen Institutionen und mit moralischen Problemen hat, was zurückgeht auf die politische Entwicklung seiner Heimat zwischen Unruhen, Liberalisierung, dem Kriegsrecht der Jahre 1981/82 und dem Fall des Ostblocks 1989.

 

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Beatbox


Wann: Mi., 30. 3., 22 Uhr

Wo: Elektro Gönner, Mariahilferstr. 101, im 2. Hof links, 1060 Wien

 

Auch einmal einen Besuch wert: Der kleine Club Beatbox im durchaus netten Elektro Gönner spielt bei freiem Eintritt progressive Tanzmusik und elektronischen Minimalismus zum Mitwippen.

 

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Einstürzende Neubauten


Wann: Fr., 1. 4., 20 Uhr

Wo: BA-CA Halle, Gasometer, 1110 Wien

 

Sie etablierten Gitarrenkrachwälle zu den stampfenden Rhythmen von zersägten Wellblechhütten, Percussion-Stakkati aus Stahlrohr und Flex. Dazu kam der manisch kaputte Deklamationsgesang Blixa Bargelds, psychopathologisch über den Punk hinausgeschritten und dabei an Aggression noch zugelegt.

Die spontan entstandene Formation Einstürzende Neubauten startete am 1. April 1980 in Berlin. Das ist kommenden Freitag genau 25 Jahre her - und bildet den Anlaß, daß ein Stück deutsche Rock-Geschichte den Wiener Gasometer bespielt.

 

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1. April 2000 - T. Ballhausen, A. Loacker

Filmvorführung mit Diskussion


Wann: Fr., 1. 4., 19 Uhr

Wo: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien

 

Noch nie wurde ein Spielfilm von der österreichischen Bundesregierung so unterstützt wie 1952 die als Science-Fiction-Kömodie stilisierte Österreich-Propaganda Wolfgang Liebeneiners "1. April 2000": Die Handlung ist im Jahr 2000 angesiedelt, in einer damals noch fernen Zukunft. Im immer noch von den Besatzungsmächten kontrollierten Österreich verkündet ein neuer Ministerpräsident die Aberkennung des Viermächtestatuts. Österreich wird daraufhin des Weltfriedensbruches angeklagt und eine Delegation der "Weltschutzkommission" landet mit einem Raumschiff in Wien, um den Regierungschef zur Verantwortung zu ziehen. Dieser nutzt die Gelegenheit, mittels einer schmeichelhaften Einführung in die österreichische Geschichte die Friedfertigkeit des Landes und die Liebenswürdigkeit der Bewohner zu demonstrieren.

 

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Ain Soph


Wann: Fr., 1. 4., 22 Uhr

Wo: Monastery, Landstraßer Hauptstraße 38, 1030 Wien

 

Bereits in den frühen Achtzigern erschienen die ersten Platten der Römer, deren Name der Kabbala entlehnt ist und soviel wie "das rotierende Nichts" bedeutet. Von Beginn an thematisierte die Band Magie und Mystik, was sich auch in ihrer Musik niederschlug. Düstere Ritualklänge prägten die ersten Platten der Band, und wurden später von dunklen Ambient-Sounds und experimentellem Folk abgelöst.

In den Neunzigern trafen dann psychedelische Orgeln auf pulsierende Gitarrenriffs und progressive Rockmusik war die neue Maxime. Dabei haben die Italiener aber keineswegs auf ihre okkulten Wurzeln vergessen, denn textlich steht immer noch die Magie im Vordergrund.

Als Support tritt an diesem Abend mit Calle della Morte eine weitere italienische Band auf. (WR)

 

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