Akzente_Donaufestival 2009: Vorschau

Gar nicht wahr!?!

Ab heute geht im idyllischen Krems wieder das Donaufestival über die diversen Bühnen - und auch heuer wieder mit dem EVOLVER als Medienpartner. Wir präsentieren Ihnen die voraussichtlichen Highlights.    22.04.2009

Auf den Namen "Fake Reality" wurde das für die Förderbehörden erdachte Konzept des heurigen Donaufestivals getauft - doch das soll uns an dieser Stelle nicht weiter aufhalten. Widmen wir uns lieber gleich den (musikalischen) Programmpunkten, die der EVOLVER-Redaktion dieses Jahr besondere Freude bereiten. Zuvorderst trifft das natürlich auf den fast schon sensationell zu heißenden Auftritt von Goblin (23. 4., Minoritenkirche Stein) zu. Oder hätte sich wirklich noch jemand träumen lassen, die für die bahnbrechenden Soundtracks diverser Dario-Argento-Streifen ("Suspiria", "Tenebre"), aber auch für "Dawn Of The Dead" zuständige Prog-Rock-Kapelle je live zu sehen? Eben.

 

Als lebende Legenden darf man Sonic Youth (22. 4., Halle 1) guten Gewissens auch bezeichnen - und das schon ziemlich lange Zeit. Wie kaum eine andere Band, die so lange im Geschäft ist, hat sich die mittlerweile nicht mehr ganz so junge Schalljugend eine gewisse künstlerische Relevanz nie abhanden kommen lassen. Und live sind Thurston Moore, Kim Gordon, Lee Ranaldo, Mark Ibold und Steve Shelley ohnehin seit eh und je eine Macht. In der absoluten Hochphase von Sonic Youth stellten auch The Butthole Surfers (23. 4., Halle 1) eine veritable Größe dar. Zuletzt waren Front-Weirdo Gibby Haynes und die seinen aber mehr oder weniger in der popkulturellen Versenkung verschwunden. Umso froher darf einen da die Kunde eines Live-Gastspiels stimmen - und die Hoffnung auf eventuell neues Material der Texaner.

 

Neues Material soll es dem Vernehmen nach auch demnächst von Aphex Twin (30. 4., Halle 1) geben. Aber das darf man wahrscheinlich erst wirklich ernst nehmen, wenn man die fertige Platte vor Augen und Ohren hat. Zur Überbrückung liefert der - gelinde gesagt - eher öffentlichkeitsscheue Richard D. James beim Donaufestival zwar keine Live-Performance, aber immerhin ein DJ-Set. Die sind gemeinhin so rar wie sie, ähm, speziell sind. Assistieren wird ihm an selbigem Abend übrigens Warp-Labelkollege Luke Vibert.

Apropos ausgesuchte Elektronik: Davon gibt es am Festival-Abschlußtag, dem 2. Mai, eine durchaus ansprechende Auswahl. Von der Berliner "Supergroup" Moderat (bestehend aus Modeselektor und Apparat) über den Betonwand-Baß-Bauer The Bug bis hin zu Dancefloor-Ekstatiker Boys Noize reicht hier das Aufgebot. Und sonst noch? Spiritualized werden Breitwand-Melancholie verbreiten, Antony & The Johnsons ein wenig wimmern und CocoRosie ein wenig schief krähen. Something for everyone, sagt man da wohl.

Christoph Prenner

Donaufestival 2009

22. April - 2. Mai 2009, Krems an der Donau (diverse Locations)

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