Das geheime Fickleben des Bruce Lee
ØØØØ
Buch & Regie: Peter Waldeck
Mit: Casa Del Kung Fu-All Stars
Theater Rabenhof, 1030 Wien; Rabengasse 3
Photos © Rita Newman
Man nehme einen verkaufsträchtigen Namen, viel Phantasie sowie die richtige Zielgruppe und zaubere daraus so etwas wie eine Prominentenbiographie.
19.04.2004
Um seinen Kopf zu retten, braucht Superbösewicht Invincible Claw eine beträchtliche Summe Geld und beschließt deshalb, sein Buch "Das geheime Fickleben des Bruce Lee" der Öffentlichkeit vorzustellen. Mindestens genauso plump wie der Titel selbst ist auch der verzweifelte Versuch, mit dieser Promi-Biographie der Tratsch & Klatsch-Gesellschaft neues Fressen aufzutischen. Da überrascht es kaum, daß die wenigen tatsächlichen Übereinstimmungen zu Lees wirklichem Leben nur einen Bruchteil des sonst beinahe phantastischen Buches ausmachen: hemmungslose Sexorgien, unendliche Drogentrips, düstere und bösartige Gestalten und das Seifenopernduell "Gorilla gegen Godzilla". Ob Invincible Claw seinen Plan durchsetzen kann und bald in Geld schwimmen wird wie seinerzeit Onkel Dagobert? Oder haben Lügen doch nur kurze Beine? Beginnen Wirklichkeit und Fiktion zu verschmelzen, bis alles in einem Nichts aus Haß, Prügeln und Schadenfreude endet?
Das Rabenhoftheater - schon längst nicht nur mehr fruchtbarer Boden für Kleinkunst - präsentierte in Koproduktion mit der legendären Film- und Performance-Truppe Casa Del Kung Fu ein surrealistisches Stück im spannenden Land zwischen E- und U- Kultur. Das ist typisch für Peter Waldeck (Buch und Regie) und seine Darstellergruppe, die auch schon in anderen Produktionen wie z .B. "The Supersonic Shakespeare Remix" oder "Vietnomania" neuen Stoff in Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche, musikalische und popkulturelle Tendenzen erfolgreich verarbeitet haben. Nicht der stets nach Perfektion strebende asiatische Herr Lee, wie wir ihn kennen, tritt uns hier entgegen, sondern ein glatzköpfiger Bruce mit schwarzen Sonnenbrillen, der irgendwo im Nirgendwo zwischen Wirklichkeit und Traum, Wahrheit, Lüge und geschickt inszenierten Episoden aus akrobatischen Kampfversuchen herumstolpert. (Letztere dürften teilweise übrigens recht schmerzhaft sein...) Dazu gibt es Ausschnitte aus Filmen, melancholische Affen-Soaps und Drogen-Hypes, und das alles in high speed mit der passenden musikalischen Untermalung. Eine bunte Satire voll Witz, Horror und nicht immer ernstzunehmenden Philosophien, mit netten Sound-Effekten und amüsanter Ausstattung, für ein ebenso frisches, offenes und vor allem humorvolles Publikum.
Das geheime Fickleben des Bruce Lee
ØØØØ
Buch & Regie: Peter Waldeck
Mit: Casa Del Kung Fu-All Stars
Theater Rabenhof, 1030 Wien; Rabengasse 3
Photos © Rita Newman
Wer sich unter dem Titel dieser Compilation eindringliches, von Saxophon begleitetes Frauenstimmen-Gejaule vorstellt, irrt sich gewaltig. Das Ding hat den Swing.
Die Franzosen sind bekannt für gutes Essen, eine kaum verständliche Sprache, bemerkenswerte Weine und manchmal auch wirklich herausragenden Musikgeschmack.
DJ Red Buddha kocht zwar auch nur mit Wasser, beweist jedoch mit seiner neuesten Compilation, daß er den Durchblick in der Musikküche hat und sein Tee besonders bekommt.
Man nehme einen verkaufsträchtigen Namen, viel Phantasie sowie die richtige Zielgruppe und zaubere daraus so etwas wie eine Prominentenbiographie.
"A five star Paris Electronica compilation mixed by DJ Jef K". Diese 5-Sterne-CD verspricht mindestens das, was man sich von einem ähnlichen Hotel erwarten würde.
Ein Lichtblick am Horizont des Musikhimmels: Mit Juci scheint der heimischen Szene ein wichtiger Schritt nach vorne gelungen zu sein.
Kommentare_