Kolumnen_Keine Panik #42: Es sind nur ...

Zahntaschen

Schickt Ihnen Ihr Zahnarzt auch alle halben Jahre eine Karte, daß Sie doch bitte wieder zur Mundhygiene kommen sollen? Und zögern Sie dann auch monatelang, bis Sie sich endlich hintrauen? Dann wird Ihnen aus dem Spiegel bald ein entsetzliches Gebiß entgegenlachen ...    20.10.2009

Woran Sie es merken: Ihr Zahnfleisch rötet sich von Tag zu Tag mehr und schwillt an; bald beginnt es auch zu bluten, wenn Sie etwas essen (man erinnere sich an die Werbung mit dem angebissenen Apfel ...). Da Ihnen das relativ egal ist und Sie sowieso Angst vor dem Zahnarzt haben, unternehmen Sie nichts dagegen, außer eventuell Vitamintabletten schlucken.

 

Was es ist: Zahntaschen. Dabei handelt es sich wider Erwarten nicht um die praktischen kleinen Plastiksackerln, in denen Pensionisten ihre dritten Zähne spazierenführen, sondern um die Folge bakterienverseuchter Zahnbeläge, die nicht entfernt werden. Irgendwann schaffen sich die Mikroorganismen eine bequemere Umwelt und nisten sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ein - eben in den Zahntaschen, die nach kurzer Zeit nur mehr von Profis zu reinigen und desinfizieren sind.

 

Woher es kommt: mangelnde Mundhygiene - wir empfehlen die sorgfältige Reinigung (konservative Paradontalhygiene) beim Zahnarzt, auch wenn die kostenpflichtig ist. Aber vor dem fürchten Sie sich ja. Alkohol, Rauchen, falsche Ernährung und Diabetes scheinen auch eine Rolle beim vermehrten Auftreten von Zahntaschen zu spielen. Sagt zumindest die Statistik, aber die sagt ja immer, was die Moralapostel wollen.

 

Was passieren kann: Nach der Gingivitis (= Zahnfleischentzündung) folgt die Paradontitis (= entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates). Und dieser Entzündungsherd kann sich natürlich ausbreiten und den ganzen Körper beeinflussen. Abgesehen davon, daß Ihnen die Zähne ausfallen...

Was Sie dagegen tun: regelmäßige Zahnreinigung beim Zahnarzt

 

Peinlichster Moment: Wenn Sie schon morgen nicht mehr kraftvoll zubeißen können.

Peter Hiess

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