Kolumnen_Keine Panik #46: Es ist nur ...

Male Pattern Baldness

Ja, jetzt fragen Sie sich natürlich, was das schon wieder heißt - aber dafür haben Sie ja Ihren gütigen Internet-Doktor. Und der sagt Ihnen: Sie, junger Mann, kriegen eine Glatze. Und Sie sind absolut machtlos dagegen. Aber so geht´s im Leben.    17.11.2009

Woran Sie es merken: Die Haare fallen Ihnen aus. Und zwar mehr als sonst - so viel, daß der Abfluß nach jeder Kopfwäsche verstopft ist. Ihre Geheimratsecken werden größer, oben auf dem Kopf entsteht eine kahle Stelle, die aussieht wie eine Mönchstonsur. Und es dauert nicht lange, bis diese beiden Glatzenzonen zusammenwachsen, sodaß Sie nur mehr seitlich und hinten mit Haarwuchs gesegnet sind.

 

Jetzt heißt es: die Haare quer drüberfrisieren oder ganz kahl scheren. Beides kann ekelhaft aussehen.

 

Was es ist: Dreimal dürfen Sie raten ... Haarausfall. Nur haben die Amis dafür den wunderbaren Begriff "Male Pattern Baldness" ("Glatzenbildung vom männlichen Typ") erfunden. Der ist ungefähr so sinnvoll wie "Wind Chill Factor" und ändert auch nichts an Ihrem Jammer.

 

Woher es kommt: Egal, was man Ihnen eingeredet hat: Die beginnende bzw. fortschreitende Glatze, die einem auch in relativ jungen Jahren schon zustoßen kann, hat nichts mit den Hormonen zu tun. Sie haben deswegen nicht mehr oder weniger Testosteron als andere Männer. In Wahrheit ist MPB auf eine veränderte Reaktion des Haarbalgs (Follikel) zurückzuführen, der einfach keinen Nachwuchs mehr produziert.

 

Was passieren kann: Als Frühverglatzter können Sie für einen Skinhead oder Psychopathen gehalten werden, wenn Sie mit rasiertem Kopf herumlaufen. Oder Sie studieren BWL, gründen eine Consulting-Firma und rächen sich so an der Menschheit.

 

Was Sie dagegen tun: still leiden. Es gibt kein Haarwuchsmittel, das funktioniert. Es gibt nur viele Pseudotherapien, die einen Haufen Geld kosten.

 

Peinlichster Moment: Wenn Sie Jugendphotos herzeigen, auf denen Sie noch eine wilde Mähne hatten.

Peter Hiess

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