Kolumnen_B. Schulz - In 100 Folgen zum Erfolg #10

Dresscode: Erfolg

Die richtigen Klamotten sind verdammt wichtig auf dem Weg zum Glück. Das hat Barnaby Schulz längst kapiert - im Gegensatz zu Gutmenschen und Second-Hand-Romantikern.    20.09.2006

Er hat ganz unten angefangen. Heute muß man sechs Monate vor seinen Auftritten Karten vorbestellen. Barnaby Schulz reist durchs Land, füllt Sporthallen und Vereinshäuser mit seinen Motivations- und Erfolgsseminaren. Weil er ehrliche Arbeit zu schätzen weiß, schenkt er dem EVOLVER seine Weisheiten. Und wir schreiben sie auf. Lesen, sammeln, reüssieren Sie!

Na, wie siehst du denn wieder aus? Schlabberklamotten? Wohlfühlpulli? Indie-Uniform aus Caritas-Beständen? Verdammt, was ist eigentlich los mit dir? Kleidung symbolisiert doch immer auch eine Haltung. Und wenn das deine Haltung ist, dann gute Nacht. Du wäschst dich doch hoffentlich auch regelmäßig! Wieso investierst du dann nicht etwas mehr Zeit, Geld und Sorgfalt in deine Garderobe?

Was du trägst, ist deine Flagge. Ein schöner Pullover von Donna Karan oder Armani, darunter ein edles Caliban-Hemd mit breitem Haifischkragen, dazu eine feine Stoffhose von J. Lindeberg im Golferstil und braune, italienische Lederschuhe von Frau. Das sind Botschafter. Darüber eine robuste Softshell-Jacke oder ein dekadenter Fellanorak von Belstaff oder Woolrich. Auch mal einen Anzug tragen, Armani, Zegna, Hechter, Boss. Das sind meine Repräsentanten.

Was glaubst du, wie du da auf der Straße läufst?! Wenn du eine Taube oder eine Mutter mit Kind in 50 Metern Entfernung siehst, verziehst du schon das Gesicht aus Sorge um deinen feinen Zwirn. Solche Kleidung erfordert einen gewissen Pathos beim Umherstolzieren, einen tendenziell gequälten Blick. Der symbolisiert gleichzeitig Erfolg.

Wenn ich heute noch mal mit 5000 Euro anfangen müßte, dann würde ich den gesamten Kredit in Klamotten investieren. So setzt man sich bei jedem Bewerbungsgespräch durch, sei es um einen Job oder eine Frau. Und für Frauen gilt das gleiche, nur mit anderen Firmen und Kleidungsstücken. (Glaub bloß nicht, daß du ähnliche Erfolge auch mit No-Name-Produkten oder fehlerhaften, reduzierten Modellen erzielen kannst ...)

Was ich in meinen Vorträgen seit ein paar Monaten dazu sage beziehungsweise neuerdings nenne, sind Handys. Mobiltelefone sind, ähnlich wie früher Uhren, auch ein unerläßliches Fundament für den Erfolgsmenschen. Oder willst du einen Zehn-Millionen-Euro-Deal etwa über ein 150-Euro-Billighandy klar machen?

Na dann, frohes Shoppen!

Dein

Illustration:

Stefan Stratil