The Lodge
bereits im Kino
Es war ein verblüffendes Debüt: Mit dem subtilen Horrorthriller "Ich seh, ich seh" stellten sich die frühere KURIER-Filmjournalistin Veronika Franz und ihr Neffe Severin Fiala über Nacht als ernstzunehmende Filmemacher vor. Zwei Zwillingsbuben, eine rätselhafte Frau, die vielleicht nicht ihre Mutter ist, ein kühl designtes Haus im Nirgendwo - mehr bedurfte es nicht, um atmosphärisches Grauen zu suggerieren; und eine Pointe am Ende gab´s auch noch. Das Problem des jetzt vorgelegten (und für die britischen Hammer Films produzierten!) Nachfolgers ist, daß er dem Erstling einerseits zu ähnlich ist, andererseits irgendwie im Nichts verrinnt. Wieder gibt es eine dysfunktionale Familie mit zwei Kindern und einer unberechenbaren Frau, abermals finden sie sich in der abgeschiedenen Einsamkeit eines verschneiten Anwesens (The Lodge!) wieder, und auch die Ton- und Bildsprache (kalt kadrierte Architekturdetails, starre Einstellungen über dunkel grummelnden Elektronik-Sounds) erinnert an den Vorläufer. Vieles ist gut gesehen und stimmig inszeniert, eine Sekten-Nebenhandlung bleibt entbehrlich, und doch: Eine Figur bricht ins Eis ein, eine wird langsam wahnsinnig, und irgendwann geht das Licht im Saal wieder an und man fragt sich: Das war´s jetzt? Ja, das war´s. Eine sanfte Enttäuschung. (HL)
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