The Mule
Filmstart: 1. Februar
Clint Eastwood hat einiges an herablassender Gönnerhaftigkeit für seinen (vielleicht wirklich) letzten Film einstecken müssen. Mit 88 Jahren gibt er da (based on a true event) einen betagten Gärtner, der sich für mexikanische Drogendealer als Transport-Muli verdingt. Die bemüht konzilianten Kritiken sind fehl am Platz. "The Mule" ist Eastwoods schönste Arbeit seit vielen Jahren und läßt den Ausrutscher "15:17 to Paris" endgültig vergessen. Der Film ist wunderbar geschrieben; die Verquickung der Schmuggel-Story mit den familiären troubles des Helden funktioniert wie geölt und kann jeder Drehbuchklasse zum Studium vorgelegt werden. Der Film ist nahezu perfekt inszeniert, typengerecht gecastet und - nicht zuletzt von Eastwood selbst - makellos gespielt. Am schönsten aber ist die Grundstimmung des Ganzen: Als Thriller, Road Movie und Tragikomödie in einem hat "The Mule" etwas von der schwerelosen Eleganz jener Country-Songs, die der Alte da in seinem SUV zum Autoradio fröhlich mitsummt. "On the road again ..." Wenn das wirklich Eastwoods Abschied sein sollte, dann war´s ein würdiges Goodbye. See you in heaven. (HL)
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