Zwei Brüder
ØØØØ
(Two Brothers/Deux Frères)
F/GB 2004
109 Min.
dt. Fassung
Regie: Jean-Jacques Annaud
Darsteller: Guy Pearce, Jean-Claude Dreyfus, Philippine Leroy Beaulieu u. a.
Mißverständnisse prägen das menschliche Zusammenleben - und das zwischen Mensch und Tier erst recht. Genau die machen diesen Film aber auch sehr spannend. 16.09.2004
Alte Bäume schlingen ihre Wurzeln um Tempelruinen, als wollten sie sie festhalten und vor bösen Räubern beschützen, die mitnehmen, was sie tragen können. Habgierig wird eine vergessene Kultur geplündert. Und ist eine Götterstatue zu groß oder zu schwer, wird ihr einfach grausam der Kopf abgeschlagen. Es zählt nur der Gewinn. Doch da gibt es auch die Eltern, die ihre Kinder davor schützen wollen, daß die Menschen ihnen den Lebensraum wegnehmen. Sie verteidigen sich, gehen dabei zugrunde - und übrig bleiben zwei Tigerbabys.
Die Geschichte ist nicht neu, doch das braucht sie auch nicht zu sein. "Zwei Brüder" ist ein Kinderfilm, und für Kinder sind bekanntlich die ältesten Geschichten neu. Doch auch Erwachsene werden die vielen feinen Zwischentöne interessant finden. Es ist spannend, mitzuerleben, wie die kleinen Tiger gefangengenommen, getrennt, eingesperrt und tyrannisiert werden, bis sie sich zu den Bestien entwickeln, für die man sie hält. Irgendwann hetzt man sie dann aufeinander, damit sie sich gegenseitig zerfleischen. Doch die Brüder machen nicht alles so, wie man es von ihnen will, denn anders als bei Disney (wo der Dschungel übrigens nie so schön gezeichnet werden kann, wie er in Wirklichkeit ist) laufen diese Tiger nicht sprechend, singend und tanzend herum. Weil sie nicht laut denken, bleiben sie immer irgendwie unberechenbar. Und das bringt so manche überraschende Wendung - und Spannung bis zum Schluß.
Zwei Brüder
ØØØØ
(Two Brothers/Deux Frères)
F/GB 2004
109 Min.
dt. Fassung
Regie: Jean-Jacques Annaud
Darsteller: Guy Pearce, Jean-Claude Dreyfus, Philippine Leroy Beaulieu u. a.
Ein Biologe spricht offen über Sex und wird zum Aufklärer einer Nation. Der Regisseur Bill Condon hat Dr. Alfred Kinsey nun ein filmisches Vermächtnis geschaffen.
Eine schöne junge Frau torkelt durchs Leben, das anderen dadurch genommen oder neu geschenkt wird. Und ein uralter Fisch hört trotz seiner Schlachtung nicht zu erzählen auf.
Nach privaten Kümmernissen und politischen Aktionen liefern die Herren mit großer Verspätung ihre neue CD ab. In ihrer Modernität und Ursprünglichkeit erinnert sie an Früheres.
Wenn man bei Arthouse-Kino die Festival-Herzlungenmaschine abeschaltet, tritt meist der filmische Hirntod ein. So auch bei Philip Grönings Liebelei.
Er hat mit allen Grauslichkeiten und Perversionen gespielt - was soll da noch kommen? Doch der Schockrocker findet immer neue Unappetitlichkeiten. Gott sei Dank.
Mißverständnisse prägen das menschliche Zusammenleben - und das zwischen Mensch und Tier erst recht. Genau die machen diesen Film aber auch sehr spannend.
Kommentare_