Homo Sapiens
Filmstart: 3. November
Ein Komet fliegt an der Erde vorbei. Fragt die Erde: Wie geht´s dir, Komet? Sagt der Komet: Danke, gut - und selber? Erde: Mir weniger, ich hab Homo sapiens ...
Ein bißchen wirkt der neue Film von Nikolaus Geyrhalter wie eine abendfüllende Illustration dieses bösen alten Witzes. "Homo Sapiens" zeigt - es hat sich schon herumgesprochen - nichts anderes als menschenentleerte Räume und Landschaften in ruhig aufeinanderfolgenden Tableaus. Vieles an dem Film ist bewundernswert, manches atemberaubend: die präzise Kadrage, die den unkrautüberwucherten Fabrikshallen, Kinosälen oder Stadtruinen Halt und Struktur gibt; die Montage, die die Bilder zu thematischen Blöcken bündelt; die subtile Tonspur, die Geraschel und Windgezischel so suggestiv nachbaut, daß der Film in manchen Kinos sogar im ultraneuen "Dolby Atmos"-System gezeigt wird. Darf man trotzdem zugeben, daß sich irgendwann auch ein wenig Ermüdung einstellt, daß der wortlose Science-Fiction-Alptraum mitunter in eine etwas beliebige Diaschau zu kippen droht? Ich fürchte, man darf. Geyrhalter ist einer der intelligentesten (Dokumentar-)Filmemacher des Landes. Sein nächstes Projekt darf ruhig wieder Menschen zeigen. (HL)
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