Sully
Filmstart: 2. Dezember
Okay, daß Clint Eastwood Trump die Stange hält, ist jetzt nicht besonders schön. Aber Filme machen kann er nach wie vor. Sein Stil ist inzwischen so lakonisch, pragmatisch und selbstverständlich, so sich-nie-in-den-Vordergrund-drängend wie der von, sagen wir, Howard Hawks oder, mit Abstrichen, John Ford. "Sully" liefert dafür einmal mehr den Beweis. Der Titelheld ist jener US-Pilot, der eine pannenbehaftete Passagiermaschine elegant auf dem Hudson River notlandete, sämtlichen Insassen das Leben rettete und sich dafür vor amerikanischen Behörden auch noch rechtfertigen mußte. Eastwood inszeniert das - mit einem wunderbar zurückgenommenen Tom Hanks - so nüchtern, so konzentriert (der Film dauert schlanke 96 Minuten!), daß sich die Dramatik gleichsam wie von selbst entfaltet. Zum Vorspann darf Sully noch alpträumen, sein Flieger wäre über Manhattan abgestürzt, doch das ist auch schon das Äußerste, was sich Eastwood an zusätzlichen Show-Werten erlaubt. Wer die Hoffnung auf gutes amerikanisches Mainstream-Kino schon verloren hat - hier wird er eines Besseren belehrt. (HL)
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