King Arthur: Legend of the Sword
Filmstart: 12. Mai
Wieder eine Verfilmung der unzählige Male auf der Leinwand und auf Bildschirmen gelandeten König-Artus-Sage. Und die neue Version stammt leider von Guy Ritchie, der sich seit seinen Anfängen als Regisseur - trotz Kassenschlagern à la "Sherlock Holmes" - qualitativ immer weiter hinunterarbeitet und alle Anstrengungen unternimmt, noch amerikanischer zu werden als die Amerikaner (und nebst all der Oberflächlichkeit immer noch einen Schuß abgestandener Hipster-Ironie einzubauen). Wie bitte? Sie meinen, mit so vielen Vorurteilen kann man nicht mehr unbelastet an einen Film herangehen? Aber wer außer absoluten Popkultur-Autisten tut das schon?
Sei´s drum: Ritchie inszeniert die altbekannte Geschichte um die englische Herrscherlegende als typische US-Underdog-Story im Kostümfilmgewand. Der nichtsahnende Arthur (Charlie Hunnam) wächst in einem pittoresk-dreckigen London unter Huren auf und treibt sich mit einer Straßenbande herum, bis er eines Tages auf ein Schwert stößt, das in einem Stein steckt. (Aber ehrlich, so geht es uns doch allen gelegentlich, oder?). Er zieht Excalibur heraus, damit sich der Plot endlich entfalten kann. Arthur ist naturgemäß in Wahrheit ein Königssohn, dessen Vater von einem bösen Despoten (Jude Law) ermordet wurde. Jetzt schließt er sich dem Widerstand an, um das Volk vom Tyrannen zu befreien, seine rechtmäßige Position einzunehmen und Siewissenschonwiedasgeht ... Daß er im weiteren Handlungsverlauf auch gegen allerlei phantastische Wesen und übernatürliche Großgegner antreten muß, verdanken wir der derzeitigen Zuschauervorliebe für Fantasy. Aber gegen Realitätsflucht hatten wir vom EVOLVER ja noch nie was.
Daß man "King Arthur: Legend of the Sword" - wie so viele andere aktuelle Kinowerke (hallo, "Trainspotting 2") - aber spätestens einen halben Tag nach dem Ansehen so gut wie vergessen hat, geht einzig und allein auf Mr. Ritchies Kappe. Das Fernseh-Pfingstprogramm freut sich schon, daß es in zwei, drei Jahren Nachwuchs kriegt. (ph)
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