Der Spion und sein Bruder
(The Brothers Grimsby)
Filmstart: 10. März
Sixties-Spionagefilme sind derzeit wieder sehr angesagt in Hollywood. Nicht die Originale natürlich, sondern die nostalgische Erinnerung daran, die viele Regisseure seit Kindheitstagen mitschleppen und jetzt in postmoderne Filmpastiches umsetzen dürfen. Und da sehen wir dann zwei ungleiche Agenten, die im Namen U.N.C.L.E.s ohne viel Charisma die Welt retten; eine übergewichtige Geheimdienst-Sekretärin, die plötzlich auch mondäne James-Bond-Abenteuer in fremden Ländern erleben darf; oder Buben, die von Gentleman-Meisterspionen ins mörderische Agentenhandwerk eingeführt werden. Das alles funktioniert mehr oder weniger gut, ist mit dem üblichen Action-Gewitter angereichert und verblaßt doch neben Matt Helm oder Derek Flint.
Der neue Kandidat im Spionagespiel ist Sacha Baron Cohen, dem seit "Borat" nichts mehr wirklich Lustiges gelungen ist und der jetzt den Bruder eines MI6-Spitzenattentäters (Mark Strong) geben darf. Die Geschwister wurden bei der Geburt getrennt und von verschiedenen Familien adoptiert; jetzt versucht sich der Nerd und Vater von elf Kindern aus dem englischen Fischerdorf Grimsby in Sachen Familienzusammenführung. Und gerät gleich in einen Plot, der die ganze Welt in Gefahr bringt. Das heißt weiter: ungleiche Brüder, Buddy-Movie, das Abarbeiten an Sechziger-Jahre-Klischees und eher schwache Witzchen.
Wo bleibt Harry Palmer, wenn man ihn braucht? (ph)
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