A Rainy Day in New York
(5. 12. 2019)
So gerüchteumwittert war schon lang kein Woody-Allen-Film mehr. Der produzierende amazon-Konzern habe die Komödie wegen ungeklärter #Me-Too-Vorwürfe zurückgehalten, hieß es, andererseits sei dies der beste Woody Allen seit Jahren: der alte Stadtneurotiker wieder in seinem ureigenen Biotop! Leitln, beruhigt´s euch wieder: "A Rainy Day in New York" ist keine Totalkatastrophe, aber auch alles andere als ein Meisterwerk. Die Geschichte eines jungen Pärchens, das sich ein romantisches Wochenende im Big Apple gönnen will und dann, durch eine Kette von Zufällen und Mißverständnissen getrennt, erotischen und anderen Versuchungen ausgesetzt wird, ist Allen auf Autopilot, um nichts interessanter als all die belanglosen Städtekomödien, die der Regisseur zuletzt in europäischen Metropolen inszenieren durfte. OK, Altmeister Vittorio Storaro an der Kamera komponiert schöne Bilder, die prominenten Jungstars (Timothée Chalamet, Ellen Fanning) neigen zur ausgelassenen Outrage, aber all die Mühe lohnt nicht wirklich. Ein Beispiel für das, was hier als Dialogwitz durchgeht - die unbedarfte Jungjournalistin zum angehimmelten Hollywood-Regiestar: "Ich liebe amerikanische Arthaus-Filme, besonders die europäischen. Kurosawa ist mein absoluter Favorit!" Und das war schon der beste Gag des ganzen Films. Wer´s mag ... (HL)
Kommentare_