Kino_Kino-News KW 47/2004

Nicht nur untot

Ein Zombie kann vieles sein - der kleinste gemeinsame Nenner ist wohl die Bedeutung "dem Verfall preisgegebener Mensch". Davon tummeln sich einige in den Kinostarts dieser Woche.    19.11.2004

 

Klaus Hübner

Bad Santa


USA 2003

91 Min.

Regie: Terry Zwigoff

Darsteller: Billy Bob Thornton, Bernie Mac, Lauren Graham u. a.

 

Dirty Old Weihnachtsmann. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

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Exorzist: Der Anfang

(Exorcist: The Beginning)


USA 2004

114 Min.

Regie: Renny Harlin

Darsteller: Stellan Skarsgärd, James D´Arcy, Izabella Scorupco u. a.

 

Nein, nötig wäre das nicht gewesen. Nach zwei Sequels - eines mehr ("Exorzist 3"), eines weniger ("Exorzist 2") gelungen - gibt´s nun also auch ein Prequel zum Dämonenaustreibungshorror. Besser gesagt: Es gibt sogar zwei davon. Weil den Filmproduzenten die ursprünglich von Paul Schrader gedrehte Version zu wenig Action-geladen, gewalttätig, spannend oder sonstwas war, wurde sie kurzerhand gestanzt (wiewohl sie auf der DVD-Version drauf sein soll). Stattdessen lud man den finnischen Holzhammerfilmer Renny Harlin ein und drückte ihm schnell noch einmal 50 Millionen Dollar in die Hand, um eine massentauglichere Version der Vorgeschichte von Father Merrin zu drehen. Zu der man auch nicht mehr sagen braucht, als daß sie weder besonders schockt noch sich überhaupt ernsthaft für die dämonische Thematik zu interessieren scheint. Was bleibt, ist billiger Buh-Effekte-Horror mit schlechter CGI, keiner Atmosphäre und auch sonst nichts, was es verdient hätte, nicht gleich in den Videotheken zu landen. (CP)

 

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Clean


F/Kanada/GB 2004

110 Min.

Regie: Olivier Assayas

Darsteller: Maggie Cheung, Nick Nolte, Béatrice Dalle u. a.

 

Das reine Leben. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

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Bergkristall


D 2004

92 Min.

Regie: Joseph Vilsmaier

Darsteller: Dana Vávrová, Daniel Morgenroth, Francois Göske u. a.

 

Adalbert Stifter – ist das nicht klassische Mittelschullektüre? Muß ja auch nicht immer schlecht sein ... Die Geschichte der beiden Kinder, die sich in den Bergen verirren, ist jedenfalls absolut gelungen, eine definitiv zeitlose Erzählung. Auch wenn Vilsmaier immer wieder im Kitsch versinkt - das muß sein, ist ja immerhin ein Weihnachtsfilm. Außerdem haben sie alles in den österreichischen Alpen gedreht. Wenn das nicht stolz macht ...

 

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Die Nacht der lebenden Loser


D 2004

91 Min.

Regie: Mathias Dinter

Darsteller: Tino Mewes, Manuel Cortez, Thomas Schmieder u. a.

 

Highschool-Filme gab es schon zuviele. Mittelschulfilme deutscher Herkunft mittlerweile auch. Und nachdem gerade ein Untoten-Revival auszumachen ist, drängt sich offenbar nichts mehr auf als eine Schülerklamotte mit Zombies. Drei Pickelfressen sind hier also nicht nur Sozial-Zombies, sondern werden aus Dank für einen üblen Scherz auf dem Friedhof in wirkliche wandelnde Leichen verwandelt. Der übliche Mittelschul-Schmus wird in Folge dekoriert mit abfallenden Gliedmaßen und kannibalischem Appetit. Das findet garantiert jemand lustig.

 

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Metallica: Some Kind Of Monster


USA 2003

140 Min.

Regie: Joe Berlinger, Bruce Sinofsky

Darsteller: James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett u. a.

 

Das Monster in dir. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

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Die Spielwütigen


D 2004

108 Min.

Regie: Andres Veiel

Darsteller: Karina Plachetka, Constanze Becker, Prodromos Antoniadis u. a.

 

Die ernsthafte, ambitionierte, ja realistisch dramatische Geschichte von vier hoffnungsvollen Mimen, die die Theaterbühne erobern – oder, anders gesagt: "Deutschland sucht den Theater-Superstar". Von der Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule bis zum ersten professionellen Engagement begleitet Regisseur Veiel fünf Jahre lang den Karrierestart von drei Frauen und einem Mann. Das geht runter wie ein auf fast zwei Stunden ausgedehnter TV-Magazin-Beitrag (vgl. z. B. "Die Häuselbauer von Bottrup-Kirchhelm").

 

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Wild Side


F/B/GB 2004

93 Min.

Regie: Sébastien Lifshitz

Darsteller: Stéphanie Michelini, Yasmine Belmadi, Edouard Nikitine u. a.

 

Stephanie, ein/e Transsexuelle/r, kommt aus der großen Stadt zurück in die Heimat, um die todkranke Mutter zu pflegen. Mama bemüht sich um Verständnis, aber es gibt einiges zu schlucken: In Rückblenden wird das Leben von Stephanie aufgerollt – und wie es dazu kam, daß sie mit zwei Strichern eine Art Patchwork-Familie aufgebaut hat. "Wild Side" konzentriert sich auf den menschlich-emotionalen Aspekt, die Suche nach irgendeinem filmischen Spannungsbogen dürfte ergebnislos verlaufen.

 

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G.O.R.A.


Türkei 2003

127 Min.

Regie: Ömer Faruk Sorak

Darsteller: Safak Szer, Erdal Tosun, Cem Yilmaz u. a.

 

Der türkische Medien-Mikrokosmos hat reichlich lokale Superstars hervorgebracht; einer davon ist TV-Komiker Cem Yilmaz. Sein dritter Kinofilm war ein Straßenfeger in Istanbul – eine quietschbunte, total verblödete Klamotte über einen Mann namens Arif (Yilmaz), der von Aliens auf den fremden Planeten G.O.R.A. entführt wird, wo ein böser, rachsüchtiger Herrscher regiert. Arif entwickelt sich zum Quertreiber und krempelt mit allerlei Slapstick-Einlagen das Leben auf G.O.R.A. kräftig um, wobei die üblichen Persiflagen US-amerikanischer Kinokassenschlager abgespult werden. Der türkische Humor kann also mit Bully mithalten.

 

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