Kino_Kino-News KW 42/2004

Ganz schön feucht

Denn sie wissen nicht, was sie tun: Ob bunte CGI-Fische, amüsante Kiffer, weibliche Revoluzzer oder tote Künstler - alle sind sie planlos. Und ab dieser Woche im Kino.    15.10.2004

 

Stefan Forster

Große Haie - Kleine Fische

(Shark Tale)


USA 2004

90 Min.

Regie: Bibo Bergeron, Victoria Jenson, Rob Letterman

 

Unter dem Meer leben nicht nur Arielle, die Meerjungfrau, und der berühmte Nemo - sondern auch der kleine Fisch Oscar. Dieser brüstet sich nach einem Unfall, bei dem durch einen herabfallenden Anker ein Hai getötet wird, ein gefährlicher Killer dieser Raubfische zu sein. Der neue Ruf als kriminelles Schwergewicht soll eigentlich einen Aufstieg in der Nahrungskette ermöglichen; allerdings kommt für den Aufschneider dann doch alles anders als geplant ...

Die DreamWorks-Antwort auf den letztjährigen Pixar-Erfolg ist zwar mindestens genauso bunt wie die Clownfisch-Story, allerdings fehlt es - verglichen mit dem Konkurrenten - an gefühlvoll gestalteten Charakteren und Handlung. Das CGI-Spektakel wirkt zu sehr berechnend und abgekupfert. Für die Kleinen unter uns wahrscheinlich trotzdem ein "grosser Spass".

 

P.S.: Sofern man der englischen Sprache mächtig ist, sollte man sich den Film unbedingt in der Originalfassung zu Gemüte führen. Den Stimmen von Leuten wie Will Smith, Robert De Niro, Jack Black und Angelina Jolie stehen in der deutschen Fassung Yvonne Catterfeld, Faiz oder auch Mola Adebisi gegenüber ...

 

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Harold & Kumar

(Harold & Kumar Go to White Castle)


USA 2004

87 Min.

Regie: Danny Leiner

Darsteller: Kal Penn, John Cho, Paula Gracés u. a.

 

Waren die vergangenen Monate hauptsächlich geprägt von unzähligen "American Pie"-Ablegern und blödsinnigen "Plötzlich Prinzessin"-Teeniefilm-Variationen, kommt nun auch die Unterkategorie der Kifferkomödien nicht zu kurz. Nach Erfolgen wie "Grasgeflüster", "Jay und Silent Bob schlagen zurück" oder "Ey Mann - Wo is´ mein Auto?" legt der Regisseur des letztgenannten Streifens, Danny Leiner, jetzt mit "Harold & Kumar" nach. Kal Penn (der Inder aus "Party Animals") und John Cho (der Asiate aus dem zweiten Apfelkuchen-Film) bekommen nach dem Konsum THC-haltiger Tabakwaren Hunger - und wollen zu "White Castle Burger" mitten in New York. Doch der Ausflug in den Fast-food-Tempel verläuft alles andere als reibungslos: Seltsame Gestalten mit dem im Genre üblichen Fäkalhumor stellen sich in den Weg von Beavis und Butthead. Fans des Brachialhumors werden ihren Spaß haben - alle anderen kopfschüttelnd das Weite suchen.

 

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Coronado


CH 2003

88 Min.

Regie: Claudio Fäh

Darsteller: Kristin Dattilo, Clayton Rohner, John Rhys-Davies u. a.

 

B-Movie galore: Claire folgt ihrem Verlobten auf eine Geschäftsreise in die Schweiz, kann dort aber weder ihn noch seine Firma ausfindig machen. Als eine Spur in die Bananenrepublik Coronado führt, macht sie sich kurzerhand mit einem Reporter auf, den verloren geglaubten Geliebten zu finden - und steckt bald darauf mitten im mittelamerikanischen Bürgerkrieg, wo sie sich schon bald als große Revoluzzerin behauptet.

Mit an Hollywood-Blockbustern gemessen geradezu lächerlichen 4,8 Million Euro Budget gelang dem Nachwuchsregisseur Claudio Fäh ein Streifen, der sich in Sachen Special Effects zwar durchaus sehen lassen kann, aufgrund der einfallslos und absolut simpel gestrickten Handlung sowie der schwachsinnigen Dialoge aber trotzdem leider nur recht mittelmäßig daherkommt.

 

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Dieter Roth


CH 2003

118 Min.

Regie: Edith Jud

Darsteller: Dieter Roth, Björn Roth, Hermann Nitsch u. a.

 

Graphiker, Pop-Art- und Aktionskünstler, Performer, Videogestalter, Dichter, Musiker, Filmemacher: Multitalent Dieter Roth (1930-1998) hinterließ der Nachwelt ein komplexes, teils undurchsichtiges, nichtsdestotrotz umso interessanteres Werk. In Edith Juds Porträt erinnern sich u. a. er selbst, Sohn Björn, zwei Exfrauen sowie befreundete Künstler wie Richard Hamilton oder Hermann Nitsch an den vielseitigen Exzentriker und beleuchten die verschiedenen Stationen in seinen Leben. Ein durchaus bemerkenswertes Künstlerdasein, dessen Betrachtung trotz vieler wissenswerter Passagen mit fast zwei Stunden Lauflänge doch ein wenig zu ausführlich ausfällt.

 

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