Kino_Kino-News KW 34/2004

Authentische Fiktion

Ritter in glänzenden Rüstungen, Katzenfrauen in knappen Kostümen, ein fetter CGI-Kater sowie ein kleiner Misanthrop sorgen für Abwechslung auf der Leinwand.    19.08.2004

 

Stefan Forster

King Arthur


USA 2004

125 Min.

Regie: Antoine Fuqua

Darsteller: Clive Owen, Keira Knightley, Ioan Gruffudd u. a.

 

Als ganz solides Jerry-Bruckheimer-Action-Epos präsentiert sich "King Arthur", die x-te Verfilmung der alten Sage von den Rittern der Tafelrunde. Der Film rühmt sich, in historischer Hinsicht ein wenig akkurater als seine Vorgänger zu sein: König Arthur wurde bisher meist als mythische Figur des Mittelalters dargestellt. In der Version von Regisseur Antoine Fuqua wird der britische Nationalheld in jene frühere Epoche geschickt, aus der die wenigen belegten Tatsachen stammen, die dann die Legende begründeten.

Der langen Rede kurzer Sinn: In aufwendigen Schlachtenszenen kann man Clive Owen (bekannt als "Driver" aus den großartigen BMW-Kurzfilmen), "Fluch der Karibik"-Schönheit Keira Knightley und als bösen Sachsen Til Schweiger bewundern. Wer am bunten Schlachtengetümmel in "Troja" und "Gladiator" seinen Spaß hatte, wird sicher auch an dieser Neuverfilmung Gefallen finden.

 

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Catwoman


USA 2004

104 Min.

Regie: Pitof

Darsteller: Halle Berry, Benjamin Bratt, Sharon Stone u. a.

 

Katzenjammer. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

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Garfield - Der Film

(Garfield - The Movie)


USA 2004

80 Min.

Regie: Peter Hewitt

Darsteller: Breckin Meyer, Jennifer Love Hewitt, Stephen Tobolowsky u. a.

 

26 Jahre Comic-Dasein, Veröffentlichungen in über 2570 Zeitungen in 111 Ländern. Zeichner Jim Davis wurde nach langen Jahren der Verhandlung weichgekocht - und so kann man den fetten orangen Kater Garfield jetzt auch als CGI-Figur auf der großen Leinwand bewundern. Mit seiner recht simplen Story (Garfield ist nicht gerade erfreut darüber, daß sein Besitzer Jon den Hund Odie mit nach Hause bringt; als dieser aber dann von einem TV-Star gekidnappt wird, macht sich der Lasagne-Fetischist auf, ihn zu retten) richtet sich der Film nach den zynisch-witzigen Comic-Strips deutlich an ein jüngeres Publikum. Mit der Stimme von Thomas Gottschalk (viel besser im Original: Bill Murray) ist ein streckenweise amüsanter Realfilm-Vertreter gelungen; um die gesamten 80 Minuten durchzustehen, sollte man aber am besten unter acht Jahren alt sein.

 

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Station Agent

(The Station Agent)


USA 2003

90 Min.

Regie: Thomas McCarthy

Darsteller: Peter Dinklage, Patricia Clarkson, Bobby Cannavale u. a.

 

Oftmals wegen seiner Kleinwüchsigkeit gehänselt, liebt Finbar nichts mehr als die Einsamkeit. Und Züge. Lokomotiven und alles andere aus der Welt der Schienen sind sein größtes Hobby - und so zögert er dann auch keine Sekunde, als ihm ein Freund ein verlassenes Bahnwärterhäuschen mitten im Nirgendwo vermacht. Kaum angekommen, muß der begeisterte Trainspotter allerdings feststellen, daß es dort zwei Menschen gibt, die ihn mögen - wovon der Misanthrop anfangs gar nichts wissen will. Einige Zufälle führen die drei dann aber doch immer wieder zusammen.

Was sich auf den ersten Blick ziemlich langweilig anhört, entpuppt sich mit genügend Sitzfleisch dann doch als ganz gelungene Tragikomödie mit viel Emotion. Zu Recht wurde das Regiedebüt Thomas McCarthys beim Sundance-Festival mit Preisen überhäuft.

 

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Sturz ins Leere

(Touching the Void)


GB 2003

106 Min.

Regie: Kevin Macdonald

Darsteller: Joe Simpson, Simon Yates, Richard Hawking u. a.

 

Diese Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm erzählt die Geschichte der Bergsteiger Simon Yates und Joe Simpson: Mitte der 80er Jahre besteigen die beiden die für ihren hohen Schwierigkeitsgrad berüchtigte Westwand des 6356 Meter hohen Siula Grande in den peruanischen Anden. Als nach drei anstrengenden Tagen der Gipfel erklommen ist, entpuppt sich der Abstieg als unerwartetes Problem: Joe stürzt und zertrümmert sich das Knie. Bei der folgenden Rettungsaktion bereitet nicht nur das schlechte Wetter ein Problem nach dem anderen, sondern Simon sieht sich auch mit einem moralischen Dilemma konfrontiert.

Nach dem gleichnamigen Bestseller inszeniert Regisseur Kevin Macdonald die Kletterpartie mit beeindruckenden Bildern und läßt die beiden damals wirklich Beteiligten in Interview-Form zu Wort kommen. Obwohl man dadurch natürlich von Anfang an weiß, daß es die beiden am Ende schaffen werden, ist "Sturz ins Leere" eine durchaus spannende Abendunterhaltung.

 

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