Ladykillers
(The Ladykillers)
USA 2004
104 Min.
Regie: Ethan Coen
Darsteller: Tom Hanks, Irma P. Hall, Marlon Wayans u. a.
Der alte britische Film mit Alec Guiness hält heute nicht mehr - er wäre, umgemünzt aufs Österreichische, ein Fall fürs Bellaria-Kino. Die Neuverfilmung ist ein typisches Coen-Werk, wenn auch nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen, sondern (erstmals in der Coen-Geschichte) von einem Hollywood-Producer ausgeheckt: Man muß mit dem passenden Fuß aufgestanden sein, um ihn zu mögen. Die Story vom Gentleman-Gauner (Hanks), der sich und seine Komplizentruppe (u. a. Marlon Wayans) als Retro-Kapelle bei einer alten Lady einmietet, um einen Tunnel zu einem Casinoschiff zu graben, ist simpler, geradliniger Komödienstoff. Die Details weichen bei den Coens wie immer vom Gewohnten ab. Alles ist sorgfältig photographiert, solide und stilsicher ausgeführt, aber es hat eben jenen überindividuellen Touch der Coens, der manchmal aufgeht, manchmal nicht – das geht soweit, daß man ein und denselben Coen-Film beim ersten Ansehen hassen kann, um sich dann beim zweiten Mal köstlich zu amüsieren und nicht mehr zu verstehen, warum einen das vorher so angekotzt hat. In Summe ist "Ladykillers" ein Sommerlochfüller, der dahinplätschert wie eine flache Sinuskurve. Perfektes Sonntagnachmittagsprogramm.
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