House of Flying Daggers
(Shimian Maifu)
China/Hongkong 2004
119 Min.
Regie: Zhang Yimou
Darsteller: Takeshi Kaneshiro, Andy Lau, Zhang Ziyi u. a.
Asiatische Nummernrevue. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.
Kino_Kino-News KW 1/2005
Fliegende Dolche und Faustwatschen
Diese Woche neu im Kino: einsame Männer in Skandinavien und Südamerika, mehr oder weniger elegante Martial-Arts-Filme sowie der künstlerische Tiefpunkt in Kevin Smiths Karriere. 07.01.2005
After The Sunset
USA 2004
97 Min.
Regie: Brett Ratner
Darsteller: Pierce Brosnan, Salma Hayek, Woody Harrelson u. a.
Ein relativer Novize ist Regisseur Brett Ratner in Hollywood, aber wenn man bedenkt, daß der Junge erst seit 1990 im Geschäft ist und trotzdem das Hannibal-Lecter-Remake "Roter Drache" inszenieren durfte, dann ist er entweder herausragend talentiert, oder er kann etwas anderes, das hinter verschlossenen Hollywood-Türen stattfindet, besonders gut. Ersteres scheint wahrscheinlich: Mit "After the Sunset" hat er einen durchwegs symphatischen, unterhaltsamen Film gemacht, der nicht nur wegen Pierce Brosnan (in der Hauptrolle eines pensionierten Diamantendiebs, der sich noch einmal zu kriminellen Handlungen verlocken läßt), sondern wegen seiner allgemeinen beschwingten Leichtigkeit an das "Thomas Crown Affair"-Remake gemahnt. Salma Hayek, als Bikini-Babe denkbar geeignet, wird als Brosnans Geliebte und Komplizin entsprechend ins Licht gerückt. Als Cop, der die beiden schon immer einbuchten wollte und auch diesmal den Braten von Weitem riecht, brilliert der große Woody Harrelson. Daß die Sache auch noch auf einer paradiesischen Karibikinsel stattfindet, macht den Kinobesuch in diesem Fall zu einem veritablen Wellness-Ausflug. Hübsch.
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Kitchen Stories
(Salmer fra kjøkkenet)
Norwegen/Schweden 2003
95 Min.
Regie: Bent Hamer
Darsteller: Joachim Calmeyer, Tomas Norström, Björn Floberg u. a.
In den 50er-Jahren beginnt in Schweden eine wissenschaftliche Untersuchung der Kochgewohnheiten alleinstehender Männer. Wissenschaftler werden in Wohnwägen nahe den Häusern der Single-Männer einquartiert und sitzen dann den ganzen Tag schweigend in deren Küche, um ihr Verhalten zu beobachten. Aus den gesammelten Erkenntnissen sollen bessere Küchen-Designs hervorgehen. Der schwedische Wissenschaftler Folke (Tomas Norström) wurde Isak (Joachim Calmeyer) zugewiesen, einem gesellschaftsfeindlichen norwegischen Bauern. Isak verweigert Folke zuerst den Zutritt, weil das Pferd, das man ihm für die Teilnahme an diesem Projekt versprochen hatte, nur eine kleine Statue ist. Aber Folke platziert sich schließlich doch in Isaks Küche. Irgendwann zieht Isak mit seiner Pfanne in den ersten Stock um und bohrt zur Beobachtung ein Loch in den Boden. Ein Kleinkrieg scheint sich anzubahnen. Tatsächlich aber ist es der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ... Ein kleiner Film aus Skandinavien – wer schon ein paar davon gesehen hat, dürfte eine Vorstellung haben, was zu erwarten ist: schrulliger Humor, Warmherzigkeit etc.
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Jersey Girl
USA 2004
102 Min.
Regie: Kevin Smith
Darsteller: Ben Affleck, Liv Tyler, George Carlin u. a.
Ben Affleck spielt - pfui Teufel - einen Yuppie. Als seine Freundin ein Kind bekommt und bei der Geburt stirbt, bleibt er auf dem Kind sitzen. Als er den Balg zu seinem Vater abschieben will, verweigert dieser seine Hilfe. Also muß er selbst ran. Und wie nicht anders zu erwarten entstehen in Folge viele lustige Wirren, in die bald auch eine hübsche, etwas rundliche Videothekarin (Liv Tyler) verwickelt wird. Kevin Smith, der einen bislang durchaus zum Lachen bringen konnte, wechselt mit diesem Film vollständig in die rührselige Warmherzigen-Abteilung. Man möchte fast weinen.
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Ong Bak
(Ong Bak: Muay Thai Warrior)
Thailand 2003
105 Min.
Regie: Prachya Pinkaew
Darsteller: Tony Jaa, Petchtai Wongkamlao, Pumwaree Yodkamo u. a.
Jean-Claude Van Damme und Steven Seagal sind abgespielt, Martial Arts ist generell schon ziemlich ausgepreßt. Aber der Faustwatschenfilm darf nicht in die Jahre kommen, und weil auch Singapur eine Kampfsportart hat (genannt Muay Thai), prügelt sich hier ein Mann namens Tony Jaa (der in Wirklichkeit Phanom Yeerum heißt) durch eine dürre Story um eine entwendete Buddha-Statue und deren Rückholung in eine friedliches Bauerndorf.
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Los Muertos
Argentinien 2004
78 Min.
Regie: Lisandro Alonso
Darsteller: Argentino Vargas
Ein Mann wird aus dem Gefängnis entlassen und begibt sich in einem kleinen Boot auf eine Odyssee durch den argentinischen Urwald, um seine Tochter zu finden. Ein sehr langsamer, meditativer, durch seine ungewohnten Landschaftsaufnahmen bestechender Film für ausdauernde Cineasten.
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