Final Call
ØØØ
(Cellular)
USA 2004
94 Min.
dt. und engl. OF
Regie: David R. Ellis
Darsteller: Kim Basinger, Chris Evans, Jason Statham, William H. Macy u. a.
Bewaffnet mit einem High-Tech-Handy betätigt sich Chris Evans als Actionheld und versucht, Kim Basinger aus den Klauen einer Schurkenbande zu retten. 03.02.2005
Spätestens seit Joel Schumachers Telefonzellen-Thriller "Nicht auflegen!" ist klar: Unbekannte Anrufe entgegenzunehmen kann lebensgefährlich sein. Das muß auch der 20-jährige Sunnyboy Ryan (Chris Evans) feststellen, als er unbedarft an sein brandneues Handy geht. Am anderen Ende der Leitung ist eine ihm völlig Fremde, die Lehrerin Jessica Martin (Kim Basinger). Die ist von Gangstern entführt worden und wird auf einem Dachboden festgehalten, wo es ihr gelungen ist, ein zertrümmertes Telefon notdürftig zu reparieren und damit eine Zufallsverbindung nach außen aufzubauen. Das Einzige, was Jessica von dem ungläubigen Ryan verlangt, ist zur nächsten Polizeistation zu fahren und das Handy an einen Cop weiterzugeben.
Daß es gar so einfach doch nicht gehen kann, versteht sich von selbst. Und so rast Ryan bald auf einsamer Rettungsmission durch Los Angeles. Seine Aufgabe: Jessica finden, ihren Mann und Sohn vor den Gangstern schützen, und vor allem bloß nicht den Telefonkontakt zu der Entführten verlieren! Aber auch ein High-Tech-Handy ist nicht gegen Funklöcher, Netzüberlastung und einen leeren Akku gefeit ...
Der Actionthriller von David R. Ellis ("Final Destination 2") heißt im Original "Cellular", also "Handy". Ein zutreffender Titel, denn die Hauptfigur ist eindeutig das trendy Mobiltelefon, das Ryan die ganze Zeit am Ohr hat. Der Zuschauer erfährt ganz genau, was das gute Stück so alles kann, wie z.B. Filme aufnehmen und mehrere Anrufe gleichzeitig annehmen ... Aber wer bei "24" irritiert war, daß Kiefer Sutherland permanent Dauergespräche führen konnte, ohne nur einmal sein Handy wieder aufzuladen, kann sich hier beruhigt zurücklehnen. Ryan hat in der Tat zwischenzeitlich Probleme mit einem leeren Akku – und wie er es schafft, in kürzester Zeit an ein Aufladegerät zu kommen, gehört zu den lustigsten Szenen des Films.
Leider vernachlässigt Regisseur Ellis bei der Hetzjagd durch L.A. öfter mal die Logik und läßt Ryan und Jessica durch reichlich wirre Handlungsfäden stolpern. Das stört beim ersten Ansehen allerdings keineswegs, legt der Film doch bis zum Schluß ein derart rasantes Tempo vor, daß der Zuschauer unweigerlich mitgerissen wird und ohnehin kaum zum Nachdenken kommt (Der Kinobesuch macht definitiv Lust darauf, einmal wieder "Speed" aus dem DVD-Regal zu ziehen).
Als Meilenstein des Actionfilms wird der durchaus unterhaltsame Streifen mit Sicherheit nicht in die Geschichte eingehen – aber vielleicht immerhin als historisches Dokument über den Stand der Handytechnik im Jahr 2004. Die Story stammt übrigens von Independent-Veteran Larry Cohen ("Die Wiege des Bösen"), der – Überraschung! – bereits das Drehbuch zu "Nicht auflegen!" verfaßt hatte.
Final Call
ØØØ
(Cellular)
USA 2004
94 Min.
dt. und engl. OF
Regie: David R. Ellis
Darsteller: Kim Basinger, Chris Evans, Jason Statham, William H. Macy u. a.
Der Abschluß von Kaurismäkis "Trilogie der Verlierer" widmet sich auf konsequente Weise dem Thema Einsamkeit. Berühren kann der Film jedoch nicht.
In London wütet erneut die Apokalypse - und wie! Die Fortsetzung von Danny Boyles Endzeit-Thriller "28 Days Later" hat in Sachen Härte und Action deutlich zugelegt.
Es gibt viele Strategien, sich sein individuelles Festival-Programm zusammenzustellen. Im Fall der Berlinale scheint zu gelten: Je weniger Filme des offiziellen Wettbewerbs man anschaut, desto größer sind die Chancen, eine ganze Reihe spannender Entdeckungen zu machen.
Die Berlinale im Blutrausch: In Zack Snyders Comic-Verfilmung "300" türmen sich die Leichenberge, der Protagonist von Okamoto Kihachis "Sword of Doom" metzelt einem Besessenen gleich seine Gegner nieder, und in Mitchell Lichtensteins "Teeth" wütet eine bissige Vagina unter der männlichen Bevölkerung.
Anne Herskind besucht für den EVOLVER wieder das Berliner Filmfestival. Ihr erster Bericht: Filme aus Japan und Südkorea behandeln einfühlsam bis skurril die Themen Außenseitertum und Einsamkeit - aber auch die befreiende Wirkung der Liebe.
Matt Dillon als Alter ego von Charles Bukowski? Das klingt zwar etwas gewagt, funktioniert aber in diesem Trinkerfilm über weite Strecken erstaunlich gut.
Kommentare_