Death Wish
Filmstart: 8. März
Ein Mann sieht Dunkelrosa ... mehr kann man dem Remake des verdienten Klassikers aus dem Jahr 1974 wirklich nicht zugestehen. Damals waren alle Verantwortlichen gut: Brian Garfield, der Autor der Romanvorlage, Regisseur Michael Winner und natürlich Hauptdarsteller Charles Bronson, der in "Ein Mann sieht rot" derart überzeugend Selbstjustiz übte, daß die Moralhüter sogleich auf die Barrikaden krochen. Nicht umsonst stand der Film bis vor einem Monat (!) in Deutschland auf dem Index.
Seither sind mehr als 40 Jahre ins Land gegangen, in denen wir auch hierzulande Tag für Tag mit den Folgen einer verlogenen Kuscheljustiz und einer offenen Psychiatrie zu kämpfen haben (von den offenen Grenzen gar nicht erst zu reden). Ein idealer Zeitpunkt für ein Remake von "Death Wish"? Eigentlich schon - und man will den Film auch mögen, zumal die Aufregung der liberalen Presse in den USA ("Wie geschmacklos, zwei Wochen nach dem letzten High-School-Massaker" etc.) ebenfalls nichts als ein schwaches Remake der Zensur aus den 70er Jahren ist. Außerdem spielt Bruce Willis die Hauptrolle des Familienvaters, dessen Frau von maskierten Schurken im Eigenheim überfallen und getötet wird, während seine Tochter nach der Attacke im Koma liegt. Und so bewaffnet sich der brave Bürger und streift nachts durch die Straßen ...
Bruce Willis ist - wie wir wissen - immer gut, aber das hilft in diesem Fall nichts. Das Problem beim Vigilanten-Remake ist der Regisseur: Eli Roth ist nämlich ein hoffnungsloser Idiot aus der Tarantino-Schule, der absolut nichts begreift, das Thema mit oberflächlicher Ironie abhandelt und den Plot stumpfsinnig nacherzählt. Da bleibt einem leider nichts anderes übrig, als vom Besuch von "Death Wish" abzuraten. Gehen Sie lieber abends in der Stadt spazieren und hoffen Sie, daß nicht irgendein hergelaufener Irrer so "schlecht drauf" ist, daß er Sie und Ihre Familie grundlos niedersticht. (ph)
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