Kino_Die vier Federn

Abenteuer & Bombast ohne Schmus

Der Krieg ist seit jeher nicht nur zu Zwecken der Bevölkerungskontrolle nützlich, sondern auch dazu, junge und geistig allzu junggebliebene Männer ihren Wahnsinn austoben zu lassen. Das war schon im britischen Weltreich nicht anders.    22.11.2002

Harry Faversham (Heath Ledger) ist eigentlich ein strammer britischer Soldat, aber als er 1898 in den Sudan schippern soll, um für die Glorie seiner Majestät die schwarzafrikanischen Rebellen niederzuwalzen, quittiert er kurzerhand den Militärdienst. Bekanntlich waren die Leute damals in Fragen des Ehrgefühls und der Männlichkeit noch um einiges depperter im Schädel als heute, weshalb Harry für seine Aktion alsbald von seinen drei besten Freunden (u. a. Wes Bentley und Michael Sheen) drei weiße Federn zugesandt bekommt - das damals offizielle Zeichen dafür, daß sie Harry als Feigling verachten. Zu allem Überfluß kriegt Harry noch eine vierte Feder - von seiner über alles geliebten Ethne (Kate Hudson), die ihm damit klarmacht, daß auch sie ihn für eine feige Sau hält. Was die vier feinen Freunde nicht wissen: Harry wird sich als Geheimagent in die Reihen der Sudaner einschleusen - und soll dereinst als heldenhafter Retter seiner Freunde aus der Angelegenheit hervorgehen ...

Die fünfte Kinoadaption des Romans von A. E. W. Mason seit 1915 ist ein recht konventioneller Soldaten-Abenteuerschinken vor realem Hintergrund. Regisseur Shekhar Kapur ("Bandit Queen", "Elizabeth") zeigt sich hier zahmer als je zuvor, aber sein Talent dringt trotzdem durch: "Die vier Federn" ist unterhaltsames, romantisches Historien-Popcorn-Kino und dabei weder blöd noch allzu kitschig. So etwas hat auch seine Berechtigung.

Klaus Hübner

Die Vier Federn

ØØØØ

(The Four Feathers)


USA 2002

125 Min.
dt. u. engl. Fassung
Regie: Shekhar Kapur
Darsteller: Heath Ledger, Kate Hudson, Wes Bentley u. a.

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