Stan & Ollie
Filmstart: 10. Mai 2019
Es soll ja Leute geben, die das Komikerduo Laurel & Hardy, hier schlechter bekannt als "Dick und Doof", noch immer als kindische Blödler und nicht als geniale Komödianten sehen. Ihnen sei dieses tolle Doppel-Bio-Pic ganz besonders ans Herz gelegt, aber auch (und gerade) Fans der beiden dürfen "Stan & Ollie" nicht versäumen. Es geht - nach einem kurzen Blick auf einen Höhepunkt ihrer Karriere - um deren letzte Phase, eine wenig bekannte Tingeltangel-Tour durch englische Provinzbühnen Anfang der 1950er Jahre. Die Säle bleiben schütter gefüllt, ein Filmprojekt droht sich zu zerschlagen, und Oliver Hardy kämpft zunehmend mit gesundheitlichen Problemen. Auch die Chemie zwischen den beiden Künstlern stimmt nicht immer - sehr zum Unterschied zu den beiden Darstellern John C. Reilly und Steve Coogan, die Laurel & Hardy hier so täuschend echt verkörpern, daß man mehr als einmal meint, in einem "echten" Film der beiden zu sitzen. Gleichzeitig bekommt man sinnfällig vor Augen geführt, wie sehr der auf der Leinwand so "doofe" Laurel in Wahrheit der kreative Geist des Duos war. Darüber hinaus ist der Film beste englische (BBC-)Maßarbeit: tolles production design, subtile Balance zwischen Komik und leiser Melancholie, wunderbar britische Atmosphäre und keine Sekunde Langeweile. Und dann daheim gleich wieder mal eine DVD mit einem alten L&H-Film eingelegt! (HL)
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