Baader
ØØØØ
D 2002
115 Min.
dt. Fassung
Regie: Christopher Roth
Darsteller: Frank Giering, Vadim Glowna, Jana Pallaske u. a.
Ein deutscher Held: Der Anführer der RAF, die Deutschland als Diktatur entlarven wollte und den Staat tatsächlich zu Diktaturgesetzen brachte, kommt jetzt als hipper Polit-Freak ins Kino. Unterhaltung ist alles. 28.11.2002
Andreas Baader war einer der Mitgründer der Roten Armee Fraktion, Deutschlands berüchtigtster Terrorgruppierung. Ihm wird viel nachgesagt - er sei ein Mann mit dämonischem Charisma gewesen, ein manischer Scherge des Bösen mit Höllenfeuer in den Augen etc. Wie die Wirklichkeit ausgesehen hat, läßt sich sicher schwer rekonstruieren - mit hoher Wahrscheinlichkeit war Baader nur ein Freak mit libertär-revolutionären Idealen am Rande des Wahns.
Christopher Roths Film über diese kontroverse Gestalt ist wie ein Bond-Abenteuer vom anderen Ufer; so, wie Baader seine Existenz mit Lebensgefährtin Gudrun Ensslin wie einen Action-Film inszenierte, zeigt Roth den Terroristen als Selbstinszenierer, der von Idealen genauso angetrieben wurde wie von Hochmut und Realitätsferne. Wenn er sich im arabischen Wüsten-Ausbildungscamp weigert, seine hippe Samthose gegen die Camouflage-Kluft einzutauschen, und wenn er schließlich wie ein Tourist nackt in der Sonne brät, weshalb man ihn auch postwendend wieder nach Hause schickt, schwingt sich "Baader" zu humoristischen Höhen auf. Vielleicht lernt man ja nicht allzu viel historisch Wertvolles aus Roths Film - aber er ist mit Sicherheit unterhaltsamer als jede bemüht kritisch-distanzierte "Spiegel TV"-Dokumentation. Natürlich spekuliert Regisseur Roth fest und bis zum bitteren Ende. Aber welcher RAF-Terrorist, der im Rahmen einer Polizeiaktion sein Leben verlor, hat sich nach offiziellen Statements bitte nicht selbst und freiwillig ins Genick geschossen?
Baader
ØØØØ
D 2002
115 Min.
dt. Fassung
Regie: Christopher Roth
Darsteller: Frank Giering, Vadim Glowna, Jana Pallaske u. a.
Der Debütroman des Deutschen Edward Anres, Neuentdeckung des österreichischen bildmanufaktur-Verlags, ist eine literarische Apotheose in jeder Deutungsvariante: Der Roman erzählt die Geschichte zweier Verrückter, die sich in der Psychiatrie treffen und genau das Verkehrte tun - aber mit der sexuellen Kraft von Donnergöttern und einer Intensität, die beim Lesen schwindelig macht.
Der Maler und Digitalkünstler Robert Hübner, langjähriger Mitarbeiter der Linzer Kunsthochschule, legt mit seiner ersten Wissenschaftspublikation einen Meilenstein der kontemporären Kunsttheorie vor: eine lange überfällige akademische Neustrukturierung des Kunstbegriffs, quasi als Anpassung an die zeitgenössische Realität.
Gegen "The Strain", die Vampir-TV-Serie unter der Schirmherrschaft von Guillermo del Toro, sieht "The Walking Dead" blaß aus. Das Team des Mexikaners schafft einen neuen Rekord beim Qualitätsniveau im Genrefernsehen, wie Klaus Hübner findet.
Klaus Hübners Reisebericht über seine Abenteuer auf Zypern hat uns einige unzufriedene Kommentare beschert. Jetzt nimmt er dazu Stellung.
Weitab vom verblassenden Trubel des Massentourismus gibt es in Zypern ein Stück dessen zu entdecken, was vom Paradies übrig ist: einen Traumstrand, wo die Riesenschildkröten ihre Eier ablegen - zwischen Tonnen von Plastikmüll. Dritter und letzter Teil des Zypern-Reiseberichts.
Im zweiten Teil des Zypern-Reiseberichts unterhält sich Klaus Hübner mit den Besitzern einer Taverne in Protaras und mit seinen AirBnB-Vermietern - allesamt direkte Leidtragende des Zusammenbruchs des hiesigen Kreditwesens.
Kommentare_